Von Hubert Brand
Eine Woche nach der 11.-im-11.-Feier des Festkomitees Worringer Karnevals gab es einen festen Termin im Worringer Veranstaltungskalender: Das „Jecke vom Berg Kloppe“ der Karnevalszuggesellschaft „Jecke vom Berg“.
Das gesellschaftsinterne Großspiel „Jecke vom Berg Kloppe“ wurde veranstaltet, um die Geselligkeit zu pflegen. Das Spiel beruht auf einer Idee des damaligen Präsidenten Josef Gödecke und wurde 1963 von der Gesellschaft erstmals umgesetzt.
Statt senkrecht wie bei einem Glücksrad ist eine Scheibe waagerecht gelagert. In allen vier Himmelsrichtungen gibt es kleine Kästen. Darin befindet sich jeweils eine Puppe auf einer kräftigen Feder. Der Deckel wird durch einen Stift fixiert, der mit einem Metallhebel an den Scheibenrand verlängert ist. Die Spielpuppen entsprechen den Charakteren Hänneschen, Bärbelchen, Schnäuzerkowski aus dem Kölner Hänneschen Theater und dem Teufel.
Beim Spiel wird die Scheibe in Bewegung gebracht. Mit verbundenen Augen müssen die Kandidaten mit einer Pritsche den Hebel treffen; damit wird der Deckel gelöst und die Figur aus dem Behälter katapultiert.
Der Höhepunkt der Veranstaltung ist die Ermittlung der Oberjecken Jeckelchen, der Bergprinzessin und des Jecken vom Berg.
Auf diese Tradition müssen die Jecken nun verzichten, denn wie erst jetzt bekannt wurde, hat sich die Gesellschaft um Präsidentin Maria Landyschew bereits im Mai 2022 aufgelöst. Schon bei der Worringer Biermeile wurde die Gesellschaft am Grill vermisst.
Am 11. November 1936 hatten acht junge Worringer Burschen (Josef Fuchs, Jakob Gatzen, Paul Detmer, Hans Meurer, Heinrich Meurer, Alois Specht, Peter Pesch und Jakob Bilstein) die Karnevalszuggesellschaft „Jecke vom Berg“ offiziell gegründet.
Im Spätsommer 1936 wurde in der Gaststätte von Johann Jäger die Idee durch den Initiator Josef Fuchs geboren, in jedem Jahr mit einer ausgefallenen Originalgruppe den Worringer Rosenmontagszug zu verschönern.
So wirkt sich die Auflösung der Gesellschaft auch auf den Aufbau des Rosenmontagszuges aus und nun hat der Umzug nur noch sechs statt sieben Gruppen. Die bisherige Gruppe vier wurde mit dem Festwagen der Zuggesellschaft gestellt. Die Gruppierungen, die zur Gruppe vier gehörten, würden auf die anderen Gruppen aufgeteilt, so dass der Verlust der Gesellschaft kaum Einfluss auf die Teilnehmerzahl des Zuges haben werde, teilte Zugleiter Paul Heinz Wirtz vom Festkomitee Worringer Karneval auf Anfrage mit.