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Leben in unwürdigen Verhältnissen

Bewohner*innen schöpfen Hoffnung

Von Hubert Brand

Als Landesabgeordnete besuchte Lena Teschlade unter dem Motto „Lena hört zu“ die Bewohner*innen der Häuser Osloer Straße 2 – 6. Bereits im Wahlkampf war sie als Kandidatin mit Bundesbauministerin Klara Geywitz hier zu Besuch, um sich über die Wohnverhältnisse zu informieren.

Diesmal kam sie ohne Ministerin, aber mit dem Ratsherrn Pascal Pütz, der auch Vorsitzender des Unterausschusses Wohnen ist, sowie mit ihren Mitarbeitern Melvin Klein und Mattis Dieterich.

Rund dreißig Personen waren gekommen, um ihre Lebensbedingungen wie schwarzen Schimmel und feuchte Wände zu schildern. Die Klageliste der Bewohner*innen ist lang. Einige luden die Landtagsabgeordnete ein, sich diese mit eigenen Augen anzuschauen. „Das habe ich noch nie gesehen“, sagte Teschlade, als sie miterlebte, wie beim Aufdrehen des Wassers in einer Wohnung in der darunter liegenden Wohnung das Wasser aus der Steckdose kam.

Sie bat die Bewohner*innen, die Wohnungsbedingungen zu fotografieren und ihr zu senden. „Es gibt in Deutschland Gesetze, dass man das nicht darf“, so die Landtagsabgeordnete.

Mit den Fotos will sie bei der Landesbauministerin Ina Scharrenbach vorstellig werden, um Druck auf die Eigentümer auszuüben. Es könne nicht sei, dass Wohneigentum zur reinen Spekulation verkomme.

Die Hausverwaltung wie auch der Eigentümer sind für die Bewohner*innen nicht zu erreichen, zumal die Besitzverhältnisse sich häufig ändern.

Mietern, die selbst zahlen, riet sie zu Mietminderungen. Der Großteil der Mieterschaft ist allerdings entweder alt oder Sozialleistungsbezieher, bei denen die Leistungsstelle den Mietzins direkt an die Vermieter zahlt.

Sie werde sich darum kümmern, aber die Bewohner*innen bräuchten Geduld, denn das Problem lasse sich nicht in Monaten lösen. Den Bewohner*innen war eine gewisse Hoffnung anzusehen.

23. April 2024
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