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Neue Brücke am Escher See

Lieferengpässe sorgen für Verzögerung des Baubeginns

Von Hubert Brand

Mit einer fast einjährigen Verzögerung startet die Stadt Köln am Dienstag, dem 18. April 2023, den Ersatzneubau der Geh- und Radwegbrücke am Escher See.

Die Stadtsprecherin Sabine Wotzlaw erklärt dazu: „Aufgrund des Kriegsausbruches in der Ukraine Anfang 2022 kam es bei Stahlerzeugnissen, genauso wie bei anderen Produkten, zu Lieferengpässen. Dadurch kam es zusätzlich bei der beauftragten Firma zu einer geänderten Arbeitsdisposition, die in der Summe zu einer circa einjährigen Bauzeitverzögerung führte.“

Der Verkehrsausschuss hatte den Bedarf am 26. Mai 2020 einstimmig festgestellt, die Planung, den Abbruch und den Neubau der Geh- und Radwegbrücke Escher See in Esch durchzuführen, und beauftragte die Verwaltung damit, die Maßnahme mit einem Totalunternehmer bis zur Fertigstellung des Ersatzneubaus umzusetzen. Auf die Wiedervorlage konnte verzichtet werden, da die Bezirksvertretung Chorweiler der Beschlussempfehlung einstimmig zugestimmt hatte. Die Planungs- und Baukosten wurden in Höhe von rund 660.000 Euro brutto prognostiziert.

Der Ersatzneubau der Geh- und Radwegbrücke über den Escher See wird durch Mittel von Bund und Land gefördert. Zur Realisierung dieses Nahmobilitätsprojektes hatte die Stadt Köln am 11. Mai 2022 einen Förderbescheid über 550.700 Euro von der damaligen NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes erhalten.

Als erstes wird die vorhandene Holzbrücke abgerissen und anschließend durch eine neue Stahlkonstruktion ersetzt. Der bestehende Unterbau kann weiterhin genutzt werden.

Die bestehende Wegeverbindung über die Brücke kann für die geplante Bauzeit von voraussichtlich vier Monaten nicht genutzt werden; stattdessen ist für den Fuß- und Radverkehr eine Umleitung über die Straße „Am Braunsacker" ausgeschildert.

Die Brücke, die 1991 errichtet wurde, ist Bestandteil des Fuß- und Radwegnetzes der Freizeitanlage am Escher See (Erholungsgebiet Stöckheimer Hof).

Es handelt sich um eine dreifeldrige Brücke mit einer Holzüberbaukonstruktion. Das Bauwerk ist dreißig Meter lang und hat eine Nutzbreite von drei Metern.

Der Unterbau besteht aus zwei Flusspfeilern aus Stahlbeton und zwei betonierten Auflagerbänken. Die Tragkonstruktion besteht aus vier Holzlängsträgern. Das Material Holz wurde ebenfalls bei dem Geländer und dem Belag verwendet.

Die Brücke liegt im Landschaftsschutzgebiet und grenzt an die Absperrung eines im Norden gelegenen Biotops.

Die Holzbrücke verfügt über keinen konstruktiven Holzschutz. Infolgedessen sind die Längsträger der Überbaukonstruktion stark beschädigt. Zudem ist die Befestigung der Geländer an den Längsträgern erheblich geschädigt. Die Längsträger liegen ungeschützt auf dem Beton der Auflagerbänke und Flusspfeiler auf. Dadurch wurde die Holzkonstruktion in den Auflagebereichen dauerhaft durchfeuchtet.

Laut eines Holzgutachtens sind die Längsträger von so erheblichen Fäulnisschäden betroffen, dass das Bauwerk nicht mehr saniert werden kann und deshalb erneuert werden muss.

In der Vergangenheit wurden bereits Bauzäune entlang der beschädigten Geländer aufgestellt, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

20. April 2024
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