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Schnellbus gewinnt durch Deutschlandticket

Auf Abruf nach Pulheim – REVG ersetzte AST-Angebot in Pulheim

Von Hubert Brand

Zum Fahrplanwechsel 2020 wurde der Schnellbus 91 eingeführt. Damit wurde eine schnelle Verbindung zwischen dem Bahnhof „S-Bahn Worringen“ in Roggendorf/Thenhoven und Pulheim hergestellt. Zuvor existierte bereits die Buslinie 980.

Die Schnellbus-Linie hat zwischen Worringen und Weiden eine Fahrtzeit von 27 Minuten, während die Fahrt mit den S-Bahnen 41 Minuten beträgt. Da die Fahrt über Pulheim führt,  war allerdings vor der Einführung des Deutschlandtickets ein Fahrausweiskauf im 2b-Tarif erforderlich, womit diese Route teurer war als die S-Bahn-Fahrt im 1b-Tarif. Mit dem Deutschlandticket wird die Fahrt mit dem Bus für Zeitkarteninhaber*innen noch attraktiver, da der Tarifnachteil entfällt. Dazu Benjamin Jeschor vom Verkehrsverbund Rhein‑Sieg GmbH (VRS); „Da die/der Nutzer*in mit dem Deutschlandticket in ganz Deutschland den ÖPNV nutzen kann, muss er/sie sich als Inhaber eines solchen Deutschlandtickets über Preisstufen keine Gedanken mehr machen.“

Die SB 91 verkehrt montags bis samstags stündlich und sonntags zweistündlich.

Aktuell beraten die Kölner Gremien über die Fortführung der Mitfinanzierung des Schnellbusses. In der Beschlussvorlage erwähnt die Verwaltung jedoch nicht die möglichen positiven Auswirkungen des Deutschlandtickets, sondern droht mit der Einstellung der Mitfinanzierung.

Am ersten Sonntag nach der Einführung des Tickets stieg in Roggendorf/Thenhoven eine junge Frau aus der SB91 aus, die aus Pulheim kam und nach Dormagen wollte. Ihre App empfahl ihr, an der Haltestelle S-Bahn Worringen West auszusteigen und in die S-Bahn zu wechseln. Es war ihre erste Fahrt mit dem Schnellbus und sie nutzt das Deutschlandticket.

Da die REVG Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft mbH (REVG) ihr On-Demand-Verkehrsangebot „mobie“ nach Pulheim ausgedehnt hat, wird nun durch dieses Angebot auch der Bahnhof in Roggendorf/Thenhoven angefahren. Das neue Angebot ersetzt die bisherige Anruf-Sammel-Taxi (AST)-Linie, die nur innerhalb der jeweiligen Stadt- und Gemeindegrenze verkehrte. Es ergänzt auf Abruf das bestehende Buslinienangebot.

Das REVG-Angebot hat im Gegensatz zu Isi, dem OnDemand-Projekt in Köln, den Nachteil, dass es nicht im VRS-Tarif integriert ist. Das heißt, jede Fahrt muss wie beim Isi-Nachtzuschlag extra bezahlt werden.

Ein weiteres Verkehrsmittel könnte am Verkehrsknoten hinzu kommen: So bietet sich aufgrund der Lage des Stadtbezirks Chorweiler eine gemeinsame Station mit dem Fahrradverleihangebot mobic der REVG an.

Im Rahmen der Aktion „Grenzenlose Mobilität“ werden Standorte geprüft und hier gilt der Bahnhof „S-Bahn Worringen“ als Favorit.

KVB-Sprecher Stephan Anemüller erklärt: „Wir können leider keinen verbindlichen Zeitpunkt für eine Einrichtung nennen, da wir uns aktuell in einer Testphase für die Standorte der 1. Phase befinden. Wir möchten die Entwicklung beziehungsweise die Transaktionen an den gemeinsamen Stationen auswerten und analysieren. Im Nachgang entscheiden die beteiligten Verkehrsunternehmen gemeinsamen über die Einrichtung weiterer Standorte.“

Nachtrag vom 9. Mai 2023:

In der nächsten Sitzung am 11. Mai 2023 fordert ein gemeinsamer Antrag von CDU-Fraktion, SPD-Fraktion, Fraktion Bündnis90/Die Grünen und Fraktion Die Linke/Lilo Heinrich die stetige Förderung der Stadt Köln für die Schnellbuslinie 91 für die gesamte Laufzeit der Förderung bis 2025.

20. April 2024
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