Von Hubert Brand
Eine Abordnung der Schützen kam vom Festplatz in Heimersdorf zur Krönung in der Kirche St. Cosmas und Damian.
Bevor die Krönung startete, bat Tanja Sopora ihren Vater um ein Kräutermalz zum Lutschen. Ohnehin waren in der Kirche viele Huster zu hören.
Zur Einstimmung sang der Chor „Singing Generations“ unter der Leitung von Martina Degen-Klüger das Lied „Da berühren sich Himmel und Erde“ (Text: Thomas Laubach; Musik: Christoph Lehmann).
Anschließend begrüßte Pfarrvikar Edward Balagon die Schützengemeinschaft zur Krönungsmesse. Dieser Gottesdienst stehe an der Schwelle vom Alten zum Neuen. Er rief nochmals die Namen der noch amtierenden Würdenträger auf und es folgte ein Gebet.
Es folgte das Lied „Gib mir die richtigen Worte“ von Manfred Siebald. Diakon Andreas Garstka trug aus dem Matthäus-Evangelium die Seligpreisungen aus der Bergpredigt vor.
Balagon predigte vor der Krönung. Wenn die Kapellen aufspielten, entwickele auch die Stimmung, sagte der Pfarrvikar. Mit dem Trommeln steige das Kribbeln bei ihm, aber bei vielen sei das Kribbeln nicht mehr vorhanden. Wer mitmache, wisse aber auch, welche Anstrengung es koste. So schwinge die Frage mit, was das Ganze bringe und die Frage, was der Auftrag sei. Es gebe noch wahnsinnig viel zu tun. Es gebe aber auch noch diejenigen, die das füreinander Einstehen leben würden.
Die Brudermeisterin Regina Spalluto nahm den Würdeträgern anschließend ihre Ketten ab und der 2. Brudermeister Gerald Lehnhof legte sie auf einem Tisch ab.
Im Anschluss erhielten die abgesetzten Würdenträger noch einmal Applaus. Balagon segnete die Ketten mit Weihwasser.
Der Bürgerkönig Hartmut Haye erhielt als Erster seine Kette, gefolgt vom Pimpfenkönig Linus Köhnlein, Schülerprinz Ben Meise und Prinzessin Emilia Spalluto
Zum Abschluss erhielt Tanja Sopora als neuer Schützenkönig ihre Ketten und das Diadem. Für ihren Mann Sascha blieben ein Händedruck und eine Umarmung.
Sopora hat quasi das Siegen in den Genen, denn ihr Vater Friedhelm Ottenberg ist Schützenkaiser mit Siegen in den Jahren 1984, 1990 und 1994. Des Weiteren wurde er 1985 Bezirkskönig. Bereits 1961 war er Jungschützenkönig. Sein Vater, der Großvater von Tanja Sopora Anton Ottenberg, wurde 1963 Schützenkönig. Ihre Mutter Ingrid wurde 2004 und 2008 Bürgerkönigin. Und ihre Schwester Svenja wurde 1994 Prinz. Unter anderem haben auch ihre Tochter Pia-Davina und ihr Sohn Sebastian das Sieger-Gen erhalten und so wurden sie jeweils zweimal Prinzessin bzw. Prinz. Der Sohn wurde auch jeweils im Folgejahr Bezirksprinz und einmal Stadtprinz. Ihre Tochter errang 2023 die Würde der Bezirksprinzessin. Auch der jüngste Sohn Alexander Sopora-Völker reihte sich in den Reigen ein und wurde 2016 Schülerprinz.
Auch die neue Prinzessin Emilia Spalluto kann auf das entsprechende Gen verweisen. Sie war bereits 2013 Pimpfenkönig und 2014 Bezirksminiprinz.
Ihre Mutter Regina wurde 2019 Schützenkönig.
Der Vater Vito (2007, 2015) war wie der Opa (1989, 2000) zweimal Schützenkönig bei der St. Hubertus Schützenbruderschaft Köln-Rheinkassel-Langel-Kasselberg 1468 e.V.. Vito Spalluto war zudem 2016 Bezirkskönig und bereits 1988 Schülerprinz.
Auch die Schwester Laetitia wird in Kürze in Rheinkassel zur Prinzessin gekrönt. Sie holte beim Schützenfest im letzten Jahr den Vogel von der Stange.
Es war sein zweiter Sieg: Hartmut Haye ist der neue Bürgerkönig. Er hatte den Titel 2012 schon einmal gewonnen.
Vor der Kirche versammelten sich die Gäste schließlich zu einem Spalier und applaudierten den neuen Würdenträger, als diese die Kirche verließen.
Nach den Gruppenbildern vor der Kirche fuhr der Tross wieder zum Festplatz.
Die Schützenbruderschaft wurde 1954 gegründet.
Ehrungen
Vanessa Lauff, Dennis Krause und Regina Spalluto wurden mit dem silbernen Verdienstkreuz geehrt.
Frank Lauff wurde mit dem Schulterband zum St. Sebastianus Ehrenkreuz für seinen langjährigen Einsatz und seine Verdienste um die Schützenbruderschaft St. Cosmas und Damian ausgezeichnet.
Jubilare 2024 sind:
Pia Davina Sopora für 10 Jahre Mitgliedschaft
Tomas Tilch für 25 Jahre Mitgliedschaft
Tanja Sopora für 25 Jahre Mitgliedschaft
Martin Danke für 40 Jahre Mitgliedschaft
Gerhard Töller für 50 Jahre Mitgliedschaft
Ergänzungen der Schützenbruderschaft zum Schützenfest
Am Freitag gab es neben den Wettbewerben um die neuen Würdenträgern auch den traditionellen Fackelzug und daran im Anschluss das wunderbare Feuerwerk, was liebevoll auch schon „Heimersdorfer Lichter“ genannt wird.
Der Bunte Abend war in diesem Jahr restlos ausverkauft und es war zum Jubiläum ein großartiges Programm. Gestartet wurde mit dem Kinder- und Jugendtanzkorps der Kölschen Ströppchen, Willi und Ernst haben die Lachmuskeln aktiviert und das Helene Fischer Double Caro sorgte für gute Stimmung. Der Überraschungsauftritt für die Mitmoderatorin Vanessa Lauff der Funky Marys sowie der Auftritt des Kölschen Unikat Marita Köllner brachten das Zelt zum Kochen. Zum Schluss kamen die Paveier und die rissen sinngemäß das Zelt ab.
Viele Kinder kamen mit ihren Eltern zum Kinderfest am Sonntag und es waren neben der Schaustellern auch ein paar Kreativstände vorhanden, an dem sich die Besucher mit einigen schönen kreativen Dingen eindecken konnten.
Der Höhepunkt im Festzug war der Planwagen, in dem das Königspaar David und Andrea Hochschon mit ihrem Hofstaat und den anderen Majestäten durch Heimersdorf gefahren sind. Der Schützenkönig trug anlässlich des 70. Jubiläums auch die historische Königskette.
Der Montag begann klassisch für die Schützen zum Totengedenken auf dem Friedhof Neben der Kirche St. Cosmas & Damian in Weiler, wo den Verstorbenen der Bruderschaft sowie auch den Opfern des Flammenwerfer-Attentat gedacht wurde.
Zum Mittag gab es traditionell Erbsensuppe für alle und am Nachmittag wurden die Senioren zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Dabei bot die Schützenjugend ein buntes Programm. Die Kinder und Jugendlichen haben sich viel Mühe gegeben, um den älteren Leuten damit eine Freude zu bereiten.