Von Hubert Brand
Bei einer Pressekonferenz im Café Riphahn stellten die Ratsfraktionen von CDU, FDP und SPD ihre Perspektive zur Weiterentwicklung der Ost-West-Achse im Innenstadtbereich vor. Die Fraktionen wollen den Nahverkehr nachhaltig verbessern und schlagen dabei für die Zukunft eines zusätzlichen Netzes von Metro-Linien vor. Diese Linien grenzen sich von den bisherigen Stadtbahnen dadurch ab, dass sie sich von Start bis Ziel auf einem eigenen Gleiskörper bewegen und Vorrang vor den Stadtbahnen haben.
Eine erste Linie könnte mit der vollständigen Inbetriebnahme der Nord-Süd-Stadtbahn von Thielenbruch nach Bonn-Bad-Godesberg verkehren, so die Politiker.
Außerdem bekennen sie sich klar zum Bau eines U-Bahntunnels für die Ost-West-Achse, den sie unter dem Rhein bis zum Deutzer Bahnhof und in Lindenthal unter der Dürener Straße verlängern wollen.
Im Streckenverlauf der Aachener Straße soll als Kapazitätserweiterung eine gewöhnliche Stadtbahn den bisherigen Linienweg zwischen Porz über die Deutzer Brücke oberirdisch über Heu- und Neumarkt und die Zülpicher Straße nach Sülz fahren und die von der Stadtverwaltung geplante Untertunnelung des Mauritiusviertels entfalle.
Der Antrag wird am 10. Dezember 2024 im Verkehrsausschuss beraten und die Entscheidung erfolgt in der Ratssitzung zwei Tage später. Die Parteien gehen laut Teresa De Bellis-Olinger von einer Mehrheit im Verkehrsausschuss aus. Das Votum des Fachgremiums wird wohl der Rat nicht überstimmen, so die verkehrspolitische Sprecherin der CDU.
Beim Blick auf den Netzplan der Metro-Linien fällt auf, das es Entwicklungen in drei Himmelsrichtungen Osten, Süden und West gibt, aber der Norden ausgeklammert ist.
Das hätten auch die Politiker*innen aus dem Kölner Norden angemerkt, sagt De Bellis-Olinger und weicht bei der Antwort mit dem Hinweis aus, dass die Planung sich mit der Ost-West-Achse beschäftige und nicht mit der Nord-Süd-Achse. Es gebe Planungen für den Kölner Norden, gerade im Hinblick auf einen neuen Stadtteil (Arbeitstitel Kreuzfeld). So werde eine Machbarkeitsstudie für die Verlängerung Linie 5 beauftragt. Sie hofft, dass die Gelder auch übertragen werden.
Ralph Sterck ergänzt, dass es auf der Neusser Straße ein Stück des Kölner Flickwerks gebe, so höre der U-Bahn-Tunnel mit der Haltestelle Mollwitzstraße auf und müsste in Zukunft verlängert werden, damit auch hier eine Metro-Linie eingerichtet werden könne.
Bernd Petelkau verweist auf den Ausbau des S-Bahn-Netzes gerade im Westen und Norden. Die Haupterschließung von „Kreuzfeld“ erfolge mit der S-Bahn, schließt der Fraktionsvorsitzende ab.
Am 31. August 2002 hatte sich Köln mit der Linie 6 zwischen Longerich und Marienburg von den Straßenbahnen verabschiedet. Ab 1. September 2002 fuhr die Linie 6 mit Stadtbahn-Wagen zwischen Ubierring und Longerich. Der Vorteil von Stadtbahnen ist der Zweirichtungsverkehr mit Zustieg an beiden Seiten, während Straßenbahnen nur in eine Richtung fahren und auch nur auf einer Seite Türen haben, weshalb sie für den Fahrrichtungswechsel eine Wendeschleife brauchen.