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JHV „Wir Fühlinger“ mit Frauenpower

Der Vorstand wurde schlanker

Von Hubert Brand

Gefühlt scheint die Pandemie überwunden. Deshalb lud der Bürgerverein „Wir Fühlinger“ zur Jahreshauptversammlung (JHV) und hatte ein Geschenk für jeden Mitgliedshaushalt. Es gab ein Buch zum siebzigjährigen Bestehen eines Bürgervereins in Fühlingen.

Mit der Begrüßung wurde auch der dreizehn verstorbenen Mitglieder der Jahre 2020 bis 2022 gedacht.

Den  Jahresbericht stellte der Vorstand in einer sehr detaillierten Präsentation vor. Im Januar 2022 waren 550 Personen Mitglied im Verein, was rund ein Viertel der Bürger*innen von Fühlingen sei. Beim Neustart im August 2015 waren es 238 Mitglieder.

Der Verein steht in regelmäßigem Kontakt zur Kirche und zum Kirchenvorstand sowie den ortansässigen Vereinen, aber auch zu den Bürgervereinen im Kölner Norden. Die Bürgervereine des Kölner Nordens veranstalten regelmäßige Treffen, an denen der Vorstand teilnimmt.

Bei Treffen mit dem Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner werden die Fühlinger Anliegen zu Gehör gebracht. Auch werden immer wieder bezirksorientierte Fördermittel beantragt.

In dutzenden Schreiben an die Stadt Köln und in diversen Telefonaten wurde auf Missstände, die auch von Bürger*innen an den Vorstand herangetragen wurden, hingewiesen oder aktiv Änderungen eingefordert. Es komme zu langen Bearbeitungszeiten und auch seien nicht alle Wünsche zu erfüllen, klagte der Vorstand.

Trotz der Corona-Zeit konnte der Verein einige Veranstaltungen anbieten; dazu zählten die Hof- und Garagenflohmärkte, der Fühlinger 2-Personen Karnevalsumzug, eine Fahrrad-Rallye für die Kinder, kreative Bastel- und Spielenachmittage, der Sankt Martinszug und zum ersten Mal der Fühlinger Weihnachtsbaum.

Mit einem weißen Motorrad mit Beiwagen besuchten der Nikolaus und sein Geselle die Kinder und brachten ihnen eine kleine Kopie des Bischofs in Schokolade.

Rund 120 Personen nutzten das vom Bürgerverein organisierte Impfangebot im Pfarrheim. Es wurde mit einem mRNA-Impfstoff geimpft. Für die Unterstützung durch zwei Ärzte bedankte sich der Vorstand.

Auch die Spendenaktionen des Bürgervereins kamen gut an. So gab es eine Verlosung von Einkaufsgutscheinen unter dem Titel „Fühlingen hilft“, dabei wurden zwischen Januar und März 2021 wöchentlich Einkaufsgutscheine im Wert von je 25 Euro verlost, deren Finanzierung über den Verkauf sogenannter „Fühlinger Coronabons“ gesichert wurde. So konnten in den drei Monaten mehr als zehntausend Euro Unterstützungshilfe direkt oder über Gutscheine ausgezahlt werden.

Gemeinsam mit der Löschgruppe Fühlingen der Freiwilligen Feuerwehr, der St. Hubertus Schützenbruderschaft und dem SV Fühlingen-Chorweiler hat der Bürgerverein einen Betrag von tausend Euro an eine Hilfsorganisation für Opfer der Flutkatastrophen gespendet.

Und nicht zuletzt gab es eine bedarfsorientierte Unterstützung der Bewohner*innen der Flüchtlingsunterkunft und eine Geschenkaktion für deren Kinder.

Außerdem wurden zwei Geschwindigkeitsmessanlagen mit bezirksorientierten Fördermitteln angeschafft.

Elena Alders kündigte für das Team Dorfnetz einen Aufbau einer neuen Internet-Plattform an. Des Weiteren seien 62 Newsletter an fünfhundert Empfänger*innen versandt worden. Die meisten Besucher*innen kamen mit einem Anteil von 43% über den direkten Aufruf sowie den Newsletter.

Hans-Josef Weihrauch stellte die Arbeit des Arbeitskreises Heimat und Soziales vor. Dazu gehören die bereits erwähnte Corona-Verlosung, der Tag des Erinnerns, die Teilnahme an Beerdigungen von Mitgliedern, die Erarbeitung der Festchronik zu „70 Jahre Bürgerverein“, die Vorschläge für die Ernennung von Ehrenmitgliedern und Weiteres.

Die Übergabe der Kassenführung sei im Gange, da aber im Moment nur Hans-Josef Weihrauch den Zugang zum Programm habe, stellte er nochmals den Kassenbericht vor.

Für das abgelaufene und das laufende Jahr komme es wegen fehlender Einnahmen zu leichten Verlusten. Im weiteren Verlauf der Sitzung stellte Laura Gundelach eine Spendenaktion eines Discounters vor, mit deren Gewinn ein Teil des Verlustes reduziert werden könne.

Für die Kassenprüfer stellte Heinz-Karl Roth eine ordnungsgemäße Buchführung fest. Bei den „Neulingen“ wurde besonders hingeschaut und auch Informationen nachgefordert, aber es wurde alles zur Zufriedenheit der Kassenprüfer geklärt. Die Kassenprüfer Uwe Bruchner und Heinz-Karl Roth wurden später wiedergewählt.

Die Wahl der Wahlleitung fiel erneut auf Hans-Josef Weihrauch. Es folgte die Entlastung des Vorstandes und der Kassenprüfer.

Turnusgemäß standen die Neuwahlen an. Als geschäftsführende Vorsitzende wurden Ramona Fischer und Simone Rasquing wiedergewählt. Der geschäftsführende Vorstand schlug eine Neuorganisation vor. Die Bereiche „Heimat und Soziales“, „Bürgerbüro“ und „Kind und Jugend“ waren bisher direkt im Vorstand vertreten; zur Vereinfachung werden sie künftig als Mitglied des Vorstandes zur Projektkoordination durch eine Person vertreten. Dazu wurde Laura Gundelach gewählt.

Drei Personen wurden für Ehrenmitgliedschaften für 2022 vom Arbeitskreis „Heimat und Soziales“ vorgeschlagen. Allen fünfzehn Ehrenmitgliedschaften wurde zugestimmt.

In der letzten JHV wurde dem Vorstand der Auftrag erteilt, sich um die Pflege des Kreisverkehrs Mennweg zu kümmern. Zunächst wurde die Zuständigkeit ermittelt und da es sich um eine Straße des überregionalen Verkehrs handelt, liegt diese beim Landesbetrieb Straßenbau NRW. Dort wurde einer Gestaltung mit Auflagen zugestimmt, woraus folgt, dass keine Bürger*innen tätig werden dürfen, sondern es müsste wegen der Sicherheit ein Fachbetrieb beauftragt werden. Die Angebote belaufen sich bei rund zehntausend Euro für die Erstattung und auch in den nächsten Jahren entstünden Kosten für die Pflege. Adalbert Fischer hinterfragte den Auftrag und erkundigte sich, ob es nicht besser wäre, in etwas zu investieren, wovon die Bürger*innen mehr hätten. Der Vorstand hat jetzt zunächst Fördergelder beantragt.

Die Veranstaltung endete mit Wurstessen.

08. Mai 2024
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