Nachrichten und Termine für und aus dem Stadtbezirk Köln-Chorweiler

Malen zur Selbstreflektion

Ausstellung wird bis zum 26. August 2022 gezeigt

Von Hubert Brand

„Sie hat so viel Talent, aber sie traut sich so wenig“, so die Kunstpädagogin Ewa Salwinski über eine Teilnehmerin des Angebots „Begleitetes Malen für Frauen“.

Der Kurs ist Teil des Projekts „Kunst-Kultur-Begegnung. Inklusiv und sozial in Chorweiler“ des FIZ (Freunde des interkulturellen Zentrums), das für Erwachsene mit und ohne Behinderung konzipiert ist.

Acht Teilnehmerinnen des Projekts zeigen auf eigenen Wunsch nun eine Auswahl ihrer Werke in einer Ausstellung im Bürgercafé Chorweiler.

Der Kurs ist zu therapeutischen Zwecken eingerichtet worden und die Bilder wurden ursprünglich nicht für eine Ausstellung gemalt. Das Malen im Kurs wird eher als Prozess zur Selbstreflexion wahrgenommen. Salwinski erklärte: „Beim Projekt entstanden zum Teil sehr persönliche Werke, die nicht ausgestellt werden.“

Es gebe zwei Arten von Kunstschaffenden: die schauenden und die bauenden. So ist auch die Ausstellung aufgebaut. Von der Glasfront betrachtet zur rechten Seite sind die bauenden Werke und zur linken die schauenden Werke zu sehen.

Die schauenden Werke entstehen laut Salwinski, indem eine Betrachtung beim Malen wiedergegeben wird. Nach dieser Phase des Nachahmens sollen die Teilnehmerinnen ihren eigenen Stil finden. Bei der schauenden Art zu malen entstehen die Bilder schnell.

Bei der bauenden Art zu malen hingegen wird konstruiert und die Werke sind komplexer und dauern wesentlich länger bis zur Fertigstellung.

Die Eröffnung stieß auf großes Interesse; in Vertretung des Bezirksbürgermeisters begrüßte dessen Stellvertreter Inan Gökpinar (SPD) die Gäste. Von der Bezirksvertretung waren auch die parteilose Lilo Heinrich und der Fraktionsvorsitzende von „Bündnis 90/Die Grünen“ Wolfgang Kleinjans anwesend.

Am Klavier spielte Richard Brenner. Die Organisation der Ausstellung liegt in den Händen von Hanne Heusner.

Bis zum 26. August 2022 sind die Bilder von Sükran Akkus, Makbule Alici, Esme Celik, Ayten Demirci, Neval Dinc, Zeynep Gündüz sowie Majdzadeh und Güldan Uysal zu den Öffnungszeiten des Bürgercafés im Bürgerzentrum Chorweiler am Pariser Platz 1 zu sehen.

 

Die Idee des Projektes „Kunst-Kultur-Begegnung. Inklusiv und sozial in Chorweiler“ besteht darin, niederschwellige Kunst- und Kulturangebote erwachsenen, im Stadtteil Chorweiler lebenden Menschen mit und ohne Behinderung anzubieten.

Begegnung und Austausch stehen dabei im Mittelpunkt des Projektes − damit das Persönliche Anschluss an das Soziale finden kann. Aus diesem Grund wird das Projekt von zwei Mitarbeiter*innen des FIZ e.V. (Kunstpädagogin Ewa Salwinski und Psychologe Martin Osterloh) geleitet.

Neben dem kunsttherapeutisches Angebot des begleiteten Malens im speziell dafür eingerichteten Malraum werden Ausflüge sowie öffentliche Ausstellungen mit einer Publikation zum Abschluss des Projektes angeboten.

Des Weiteren werden soziokulturelle, lebensnahe Angebote, ausgerichtet an den Bedarfen der Teilnehmenden, entstehen.
09. Mai 2024
© 2024 Hubert Brand • Impressum