Nachrichten und Termine für und aus dem Stadtbezirk Köln-Chorweiler

Diskussion um Erneuerbare Energien im Stadtbezirk

Die Lasten auf die Stadtbezirke gerecht aufteilen

Von Hubert Brand

„Drei von neun Windkraftanlagen müssen gebaut werden“, sagte der Ende Juni scheidende Chef Dieter Steinkamp in der Jahrespressekonferenz des städtischen Energieversorgers. Die Planungen sehen unter anderem drei Windkraftanlagen mit jeweils drei Windrädern im Stadtbezirk vor. Aber nicht nur Windenergie kommt auf den Kölner Norden zu, sondern auch Photovoltaik-Freiflächenanlagen, wobei die Anlagen, die über die Versickerungsbecken des Wasserwerks gebaut werden sollen, wohl unstrittig sind und der Stromversorgung des Wasserwerks dienen sollen. Auch eine schwimmende PV-Anlage auf dem Pescher See ist geplant.

Der Bürgerverein Pesch steht dem Ausbau der Erneuerbaren Energien sehr positiv gegenüber; das bringt er auch in einer Pressemitteilung vom 28. Juni 2022 zum Ausdruck:

„Auf der letzten Jahreshauptversammlung hat der Pescher Bürger Herr Dipl. Ing. Wolfgang Langen in einem Referat die Vorteile einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des eigenen Hauses aufgezeigt und Beratung (natürlich nicht kommerziell – Herr Langen ist im Ruhestand und vertritt keine Firma) angeboten.

Es kann aber nicht sein, dass die Stadt Köln die Energiewende fast ausschließlich auf den Stadtbezirk 6 (Chorweiler) abwälzt. Wir haben nichts dagegen, wenn auch in unserem Stadtbezirk Windräder aufgestellt werden, aber nicht nur hier!

Pesch ist, so sieht es im Moment aus, durch das Aufstellen von Windrädern nicht direkt betroffen. Allerdings können Windräder in der geplanten Größenordnung (Masthöhe 200 m, Rotordurchmesser 150 m) Auswirkungen haben, die noch in größerer Entfernung von mehr als 1 km spürbar sind (insbesondere Schattenwurf und Rotorgeräusche).

Einer Photovoltaikanlage auf dem Pescher See sehen wir nicht grundsätzlich als problematisch an. Der Pescher See gehört zum Landschaftsschutzgebiet Stöckheimer Höfe und ist kein Badesee, Wassersport ist hier aus guten Gründen nicht erlaubt. Ein sehr kleiner Teil der Seefläche könnte für eine schwimmende Photovoltaikanlage genutzt werden. Allerdings sind hier Absprachen mit dem NABU zwingend erforderlich, da die ‘Vogelinsel’ im südlichen Teil des Sees und viele unzugängliche Uferbereiche Brutplätze und Rückzugsorte für zahlreiche Wasservögel sind. Naturschutz und erneuerbare Energien können nur Hand in Hand gehen.

Neben dem Pescher See ist auch der nicht öffentlich zugängliche Teil des Escher Sees für eine schwimmende Photovoltaikanlage geeignet, aber auch hier ist der Naturschutz zu beachten.“

09. Mai 2024
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