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Irrungen und Wirrungen

Vergnüglicher Theaterabend mit der Dramatischen Vereinigung

Von Hubert Brand

Die Mitglieder der Dramatischen Vereinigung haben nach einem halben Jahr Proben ihr neues Programm auf die Bühne des Vereinshaues Worringen gebracht. Zwei Stücke hatten nun Premiere.

Der Sauna-Boy Bernd (Bernd Jansen) begrüßte die Gäste im Wellness-Bereich des „Weißen Rösl“, ein Seitenhieb auf die künftige Produktion des bekannten Singspiels. Er kündigte an, dass die Saunen wegen Energiespar-Maßnahmen erst später beheizt würden, aber der Nachwuchs werde die Zeit mit einer Vorführung verkürzen.

Die Zuschauer*innen lernen das bunte Tier, bei der Premiere von Paula Jansen gespielt, kennen. „Nur was ist das bunte Tier für eine Gattung?“, wie es von einem Laubforsch gefragt. Das fragt es sich nun selbst auch: „Ich bin und weiß nicht, wer ich bin.“ Bei der Suche nach einer Antwort trifft es die unterschiedlichsten Tiere, aber es stimmt immer nur ein Teil der Eigenschaften überein. Schließlich die Erkenntnis: „Ich bin ich“.

Der Nachwuchs zeigte „Das kleine Ich-bin-Ich“, dabei haben Merle Göbbels und Susanne Küpper aus dem Kinderbuchklassiker von Mira Lobe (Text) eine Theaterversion geschaffen. Das Originallied von Mira „Ich bin Ich“ präsentierten die Kinder zum Abschluss. Dann kam Sauna-Boy Bernd, um die Kinder zu verscheuchen, da die Sauna nun heiß sei und die Erwachsenen kämen.

Zwischen Sauna, Dampfbad und Kühltauchbecken kreuzen sich die Wege der Protagonisten in der Wellness-Komödie „Aufguss“ von René Heinersdorff. Mit jedem Aufguss, in Szene gesetzt von Nicolai Hoffmann, scheint sich die Zahl der Missverständnisse zu steigern, die durch Vortäuschungen falscher Tatsachen und der doppelten Bedeutung des Begriffs „Spende“ entstehen.

Software-Unternehmer Dieter Möller (Michael Hüsch) behauptet, verheiratet zu sein, um seine Lebenspartnerin Kerstin (Verena Rausch) nicht heiraten zu müssen, denn in seinem Leben gibt es auch noch Julia Niemöller (Marina Erdmann), die rechte Hand des Klinikchefs Jens Höffken (Fabian Michel), der wiederum eine Geldspende vom Unternehmer will, um seine Klinik zu erweitern.

Kerstin soll eine Samenspende erhalten, so der Gedanke von Dieter, der über seinen Freund Segel-Peter mit Alain Steinhammer (Joachim Ligocki) einen Willigen gefunden und eingeladen hat. Der ist allerdings die Affäre von Kerstin. Ihm gaukelt sie vor, schwanger zu sein. Julia ringt dem Unternehmer noch eine Geldspende ab.

Am Ende fasst Dieter sein Gefühl zusammen, dass er nach einem geplanten Coup als armselige Wurst endet: „Scheiße!“

Vom Ende war das Premieren-Publikum wohl etwas überrascht, denn es gab nur so etwas wie einen Szenen-Applaus und alle blieben auf ihren Stühlen sitzen.

Für diesen heiteren Theaterabend hatte die Dramatische Vereinigung ein Stück mit einer sehr kleinen Besetzung gewählt.

„Mit dem ‚Aufguss’ haben wir genau das Richtige für uns gefunden: Selten hatten wir bei Proben so viel zu lachen, wie mit diesem Stück“, berichtet Geschäftsführer Fabian Michel.

08. Mai 2024
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