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Nachtrag zu Umweltdezernent hat offenes Ohr

Pressemitteilung der Initiative Köln Nord

Wie bereits berichtet, hat die Initiative Köln Nord sich gemeinsam mit Greenpeace mit dem Kölner Umweltdezernenten William Wolfgramm getroffen, wobei von Seiten der Initiative viele kritische Aspekte zur Planung der Klärschlammverbrennungsanlage thematisiert wurden. Anfang Oktober wird es daher einen Folgetermin geben, um die angesprochen Anliegen weiter zu erörtern.

Auch in Merkenich selbst waren Bürgerinnen und Bürger aktiv. Nach einem Demonstrationszug über die Merkenicher Hauptstraße fand am 20.08.22 im Faasenhof ein Fest mit vielen Aktivitäten und Entertainment für die Anwohnerinnen und Anwohner des Kölner Nordens statt, wobei insgesamt 2300 € für den Kampf gegen die geplante Anlage gesammelt wurden.

Nach gut zwei Jahren hatten die Kölner Bürgerinnen und Bürger am 24.08.22 zum 1. Mal die Möglichkeit mit den Planungsverantwortlichen persönlich in den Dialog zu treten. So fand unter der Woche im Bürgerzentrum Chorweiler, abseits von Merkenich, dem geplanten Entstehungsort der Anlage, eine Bürgerinformationsveranstaltung statt. Entgegen der Information der Planungsverantwortlichen ist die erste Informationsveranstaltung.

Mitglieder der Bürgerinitiative thematisierten während dieser Veranstaltung zentrale Anliegen, wie deutlich gestiegene Baukosten durch die derzeit angespannte Lage am Rohstoffmarkt, sowie mögliche Geruchsbelästigungen und deren Auswirkung auf die Bevölkerung im Kölner Norden.
Selbstverständlich wurden zentrale Aussagen der Gesellschaften infrage gestellt. So beispielsweise die nach den angeblich ungeeigneten alternativen Standorten, welche nach wie vor nicht bekannt gegeben werden. Damit ist das behauptete Alleinstellungsmerkmal für Merkenich nicht gegeben - außer, dass vielleicht hier eine Müllverbrennungsanlage ganz nahe an Wohnungen heranrücken würde.
Außerdem wird die Gesamtbetrachtung der Emissionssituation im Kölner Norden immer noch verweigert. Und das, obwohl offizielle Daten des Landesamtes für Natur und Verbraucherschutz auf besonders hohe Schadstoffbelastungen hier an der Rheinschiene hinweisen.
Zudem wurden Umweltauswirkungen diskutiert und die Frage, wie die Verbrennungsanlage mit dem zu erwartenden Ausstoß an Luftschadstoffen (CO2, N2O, Quecksilber) und den zur Anlieferung der Klärschlämme notwendigen LKW-Transporten Klimaneutralität garantieren soll.
Die klimatischen Veränderungen, die auch den geplanten, umweltfreundlichen Transport über den Rhein tangieren werden, können nicht außer Acht gelassen werden, sondern es muss klar vom Worst Case ausgegangen werden - ein Schiffstransport kann nicht als grundsätzlich gesicherter Transportweg angegeben werden.
In Bezug auf die Energiekrise fordert die Initiative Köln Nord klare Zahlen zur Energiebilanz der Verbrennungsanlage, somit auch Aussagen darüber, ob mit den langen Transportwegen und einer energieintensiven Trocknung überhaupt Energie gewonnen wird. Dies ist am Ende für alle Kölner Bürgerinnen und Bürger auch eine Kostenfrage.

Quelle: Initiative Köln Nord

08. Mai 2024
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