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Thema Schule zog

Vorstand wiedergewählt

Von Hubert Brand

Das Thema Grundschule elektrisiert weiterhin die Rheindörfer. Rund fünfzig Personen waren zur Jahreshauptversammlung des Bürgervereins Köln-Rheinkassel-Langel-Kasselberg e. V. gekommen, um den Ausführungen des Vorsitzenden des Ausschusses Schule und Weiterbildung, Dr. Helge Schlieben, zuzuhören.

Die Veranstaltung begann mit einer Gedenkminute für die Verstorbenen der Rheindörfer, darunter auch der ehemalige Vorsitzende Dieter Metz.

Schlieben informierte zunächst allgemein über die Schulentwicklung. So werde zwischen äußeren Schulgelegenheiten wie zum Beispiel Schulbau, wofür die Stadt zuständig sei und den inneren wie Lehrpersonal und Lehrplan, wofür das Land zuständig sei, unterschieden.

Wenn die Stadt baue, müsse auch sichergestellt werden, dass das Land auch das Lehrpersonal zur Verfügung stelle. Er riet dazu, nie vorher zu bauen, bevor nicht diese Zusage da ist.

In Köln würden in den nächsten zwei Jahren sechs neue Gymnasien und zwei Gesamtschulen entstehen. Damit könne noch lange nicht das aufgeholt werden, was in den vergangenen dreißig Jahren versäumt worden sei.

Im Stadtbezirk gebe es dreihundert Schulplätze an den zwei Gymnasien aber nur 264 Anmeldungen. Die Diskussion ergab aber, dass in der Betrachtung nicht die Schüler*innen berücksichtigt würden, die in Dormagen zur Schule gehen. Wie viele in Dormagen die Schule besuchen, hätte der Ausschussvorsitzende gerne gewusst, denn es sei wünschenswert, dass alle Kölner*innen auch in Köln beschult würden, auch wenn laut Gesetz ein Schulweg bis zu anderthalb Stunden zumutbar sei.

Bei der Gesamtschule wird der Bedarf deutlicher; so gibt es 212 Plätze, aber 312 Anmeldungen. Laut Forschungsergebnissen ist bekannt, dass 60 % der abgelehnten Schüler*innen zur Realschule gehen. Trotz Bedarf nach einer weiteren Gesamtschule sei keine in der Planung. Hier müsse der Bedarf nachgeholt werden, kritisierte Schlieben.

Die Realschule biete 135 Plätze und habe 127 Anmeldungen. Die zwei Hauptschulen hätten 140 Plätze und 74 Anmeldungen. Er möchte nicht, dass funktionierende Schulen schließen, denn diese Schulform erfülle eine besondere Aufgabe.

Er halte auch nichts davon, bestehende Schulen umzuwandeln, wie das für die Ursula-Kuhr-Schule geplant war, denn dadurch werde kein einziger zusätzlicher Schulplatz geschaffen. „Wir tauschen nur zwischen Pest und Cholera“, so Schlieben.

Aus dem Publikum kam die Frage, warum nicht nach der Prognose gehandelt werde. Schlieben antwortete: „Wenn Sie wie in Köln zwölf Jahre brauchen, vom Plan bis zur Fertigstellung, hilft Ihnen die beste Statistik nichts.“ Er fügte hinzu, es mangele nicht an Geld.

Auch müsse Schulentwicklung auf den richtigen Zahlen basieren. Die Zahlen der Stadt und des Landes unterschieden sich allerdings.

Nun kehrte er zum Thema Amandusstraße zurück. Nachdem sich die Eltern damit abgefunden hätten, dass die Kinder trotz Sieg vor Gericht nicht nach Rheinkassel zurückkehren, richte sich der Blick auf die der weitere Entwicklung der Grundschule im Ort, da sei eines der Themen, dass im kommenden Schuljahr zwanzig OGS-Plätze fehlten.

Dazu gebe es in Kürze eine Begehung auch des Pfarrheims, daran beteiligt die Schule, der Ganztag-Träger und die Verwaltung, um die Möglichkeit auszuwerten, wie auch kurzfristig weitere Plätze geschaffen werden könnten. Eltern berichteten davon, dass sie doch eine Möglichkeit in ihrem persönlichen Umfeld suchen sollten. Die Politik wolle die realen Zahlen des Bedarfes. Der Druck müsse bezüglich OGS-Plätze hochgehalten werden, allerdings sollte nun der Augenmerk auf die Kontrolle gelegt werden, ob die Zusagen entsprechend umgesetzt werden.

Eine Mutter aus Fühlingen berichtete, dass sie ihr Kind gerne in Rheinkassel als naheliegendster Schule anmelden möchte, der Anmeldebogen allerdings diese Schule nicht anbiete. Schlieben empfahl ihr, mit dem Wunsch den Kontakt zur Verwaltung zu suchen. Er vermutet, dass hier ein technisches Problem vorliege, bei dem manuell eingegriffen werden müsse.

Es folgte der Übergang zum Thema Schülerbeförderung. Die Beförderungswünsche für die Erstklässler seien im Amt noch nicht angekommen, hatte Schlieben von dort erfahren. So brachte er nun einen Satz Anträge mit und betonte, er sei auch bereit, die ausgefüllten Anträge bei der Amtsleitung abzugeben. Außerdem müsse es eine Geschwister-Regelung geben, denn es könne nicht sein, dass der Erstklässler befördert werde, das ältere Geschwisterkind aber nicht.

Nach über anderthalb Stunden waren die Schulthemen bei dieser JHV erledigt.

Nach einer Pause wurden der Rechenschafts- und der Kassenberichte vorgetragen. Die Versammlung entlastete den Vorstand. Der bisherige Vorstand stellte sich zur Wiederwahl und da es keine neuen Kandidaten gab, wurde er wiedergewählt.

09. Mai 2024
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