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Fundus wurde dreizehn

AGA-Kraft unterstützt die Frauen

Von Hubert Brand

Der Fundus Second-Hand-Laden besteht nun seit dreizehn Jahren. Der Laden lockte mit einer 50%-Rabattaktion, um den Jahrestag zu feiern. Außerdem gab es Kaffee mit Kuchen sowie Hot Dogs. Am Nachbartisch wurden Upcycling-Produkte angeboten. Während der letzten beiden Jahre hatte die Upcycling-Gruppe keine Märkte, um ihre Objekte zu verkaufen. Für den Blauen Abend in Nippes wurden Wimpel genäht. Des Weiteren bietet Fundus Handy-Kurse und Vorträge für Senioren an.

Durch Corona habe der Laden auf Messers Schneide gestanden, berichtet Vorstandsmitglied Wolfgang Kleinjans, denn die Kosten hätten die Einnahmen aufgefressen. Dank des Vermieters, der für zwei Monate alle Kosten erließ, konnte der Bestand gesichert werden.

Bereits vor acht Jahren hatte der Laden vor dem Aus gestanden. Die Ziele der damaligen Genossenschaft konnten damals nicht erreicht werden, weil die Kaufkraft im Stadtteil zu gering war. Die Kosten einer Struktur mit festen Mitarbeitern konnte nicht finanziert werden, da auch die Unterstützung des Jobcenters endete.

Die Mitarbeiter wollten aber weitermachen und so kam es zur Neugründung des Vereins Fundus Köln-Nord e.V. , um den Fortbestand des Second-Hand-Ladens zu sichern.

Die ursprüngliche Idee zur Gründung der Genossenschaft hatte die Leiterin des „Lindweiler Treff“, Sabine Kistner-Bahr, vom Diakonischen Werk Köln und Region. Im Januar 2008  trafen sich auf Einladung der Sozialraumkoordination mehr als vierzig engagierte Bürger*innen sowie soziale Initiativen zu einer Ideenschmiede unter dem Motto „Chorweiler packt´s an“. Das Team erhielt eine Fortbildung mit allem Wissenswerten zur Führung eines Unternehmens. 2009 belegte das Projekt den dritten Platz beim „Robert-Jungk-Preis“. Insgesamt 270 Projekte hatten sich dafür beworben. 28 ausgewählte Projekte wurden damals zur Verleihung ins Düsseldorfer Ständehaus eingeladen.

Um für künftige Schutzverordnungen gewappnet zu sein, wurde der Laden umgebaut, um so jeweils einen getrennten Ein- und Ausgang anbieten zu können, führt Kleinjans aus. In letzter Zeit erhielt der Laden einen starken Zulauf; auch wenn die 50%-Aktion schon bekannt war, ließen sich die Menschen nicht vom Kauf abhalten. Kleinjans erklärt das damit, dass Leute wenig Geld hätten, aber den Akt des Kaufens erleben wollten.

Es gebe eine erfreuliche Entwicklung für die Ehrenamtlichen, denn viele hätten Arbeit bekommen. Das sei jedoch schlecht für die Mitarbeiterzahl des Fundus, berichtet das Vorstandsmitglied. Allerdings sei es ihnen gelungen, eine 1-Euro-AGA-Kraft zu bekommen, die den Frauen mit Muskelkraft helfe.

09. Mai 2024
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