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Bürgerverein Köln-Worringen beim Spatenstich

Neubau löst die 2019 errichtete Leichtbauhalle ab

Von Hubert Brand

Der Bürgerverein Worringen hatte gehofft, am Tag der Gedenkveranstaltung zur 100-jährigen Eingemeindung auch den Spatenstich der Rettungswache vornehmen zu können, doch das klappte leider nicht.

Zum Baubeginn kam nun auch zum ersten Mal die Stadtdirektorin Andrea Blome nach Worringen und bemerkte bei der Begrüßung: „Schön haben Sie es hier.“ Sie freue sich, hier zu sein, wo sie selten hinkomme.

„Die Feuerwehr und der Rettungsdienst müssen nah bei den Menschen sein“, betonte Stadtdirektorin Andrea Blome. So ist die Löschgruppe Worringen der Freiwilligen Feuerwehr auch auf die Gefahrenabwehr ausgerichtet, da die aktuell nächstgelegene Feuerwache 6 sich in Volkhoven/Weiler befindet und bei einem Notfall daher wichtige Minuten bis zur Ankunft an der Feuerstelle verstreichen würden. Außerdem hat die Löschgruppe einen Rüstwagen für Einsätze auf der Autobahn.

Mit Blick auf das Bevölkerungswachstum und die steigenden Einsatzzahlen im Kölner Norden wurde eine neue Rettungswache erforderlich.

Der Neubau hat eine Gesamtfläche von 564 Quadratmetern und Platz für die Ruhe- und Sozialräume, Sanitäranlagen und Funktionsräume sowie die Fahrzeughalle. Der Bau ist zukunftsorientiert geplant und sieht auch Platz für ein zweites Einsatzfahrzeug samt Besatzung vor.

Mit Ausnahme der Fahrzeughalle wird die Rettungswache im wärmedämmenden Passivhausstandard gebaut, um so viel Energie wie möglich einzusparen. Neben einem kombinierten Heizsystem, bestehend aus Wärmepumpe und Gastherme, wird auf dem Dach auch eine Photovoltaik-Anlage zur Eigenversorgung installiert.

„Mit dem Bau der Rettungswache legen wir den Grundstein für eine weiterhin zuverlässige Notfallversorgung der wachsenden Bevölkerung im Kölner Norden“, erklärte Dr. Volker Ruster, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Köln. Die Gesamtkosten für das Neubauprojekt liegen laut Baubeschluss bei rund 4,3 Millionen Euro.

Der Bedarf für Worringen wurde zu einer Zeit festgestellt, als Ruster zuständig für den Rettungsdienst war. Die Finanzierung des Rettungsdienstes erfolgt allerdings über die Krankenkassen.

Der Architekt Markus Stark erläuterte, dass das Gebäude mit Klinkersteinen ausgestattet sei, um sich so der Umgebung anzupassen, aber auch um der Rolle der Feuerwehr gerecht zu werden.

Die Fertigstellung des neuen Wachgebäudes soll planmäßig im ersten Quartal 2024 erfolgen.

Nach Beendigung des offiziellen Aktes des Baubeginns durch die Stadt lud der Bürgerverein zum Spatenstich ein.

Chronik

Im Jahr 2015 hatte das städtische Liegenschaftsamt das Grundstück an der St.-Tönnis-Straße erworben, welches 2016 durch Abriss des baufälligen Bestandsgebäudes freigestellt wurde. Das ehemalige Bestandgebäude wurde durch einen Unfall beschädigt.

In 2016 wurden auf dem Gelände Container abgestellt. Sie gehören der Feuerwehr und waren bis zur Umsetzung der Interimslösung für die Löschgruppe Dellbrück der Freiwilligen Feuerwehr im Zusammenhang mit dem Neubau des dortigen Gerätehauses in Benutzung.

Zur bedarfsgerechten und flächendeckenden Versorgung des Kölner Nordens nahm am 15. Oktober 2018 eine provisorische Rettungswache am künftigen Standort ihren Betrieb auf. Zur Unterbringung der Rettungsdienstbesatzung wurde vorübergehend eine geeignete Unterkunft im Hackhauser Weg angemietet und hergerichtet.

Der Rettungswagen wurde zunächst in einem Zelt untergestellt und später durch eine Leichtbauhalle ersetzt.

Am 24. Juni 2021 erfolgte der Baubeschluss für den Neubau im Kölner Rat.

29. April 2024
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