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JHV nach zweieinhalb Jahren

Viele Themen in Merkenich ungelöst

Von Hubert Brand

Nach zwei Jahren (2020, 2021) ohne Jahreshauptversammlung (JHV) konnte  der Bürgerverein Merkenich nun endlich wieder ins Pfarrheim St. Brictius einladen. Es gebe zwar keine JHVs, aber der Vorstand habe trotzdem viel zu tun gehabt, entsprechend lang sei der Rechenschaftsbericht, so Schriftführer Bruno Klais.

Doch zuvor hielt sein Sohn Michael Klais einen Vortrag auf die Entwicklung zur Klärschlammverbrennungsanlage im Süden des Ortes. Dabei erklärte er die Sicht der Bürger*innen zu diesem Projekt im hochbelasteten Kölner Norden. Insbesondere kritisierte er die fehlende Transparenz bei der Standortauswahl.

Die neue Bezirksbeamtin der Kölner Polizei, Yvonne Krämer, stellte sich vor und berichtete aus der von ihr eingerichteten Bürgersprechstunde, die regelmäßig jeden 3. Donnerstag im Pfarrheim St. Brictius stattfindet (13:00 bis 15:00 Uhr). Die 43-Jährige präsentierte die Ergebnisse ihrer Recherchen zu den ersten Bürgereingaben. Thema waren unter anderem Raser in der Spielstraße, die sich als Eltern herausstellten, die schnell ihre Kinder zur Schule bringen wollten. Wenn sie nicht zuständig sei, leite sie die Eingabe an die entsprechende Stelle weiter. Der Charakter der Sprechstunde sei ein ungezwungenes Zusammensein und Gespräch miteinander.

Bruno Klais erwähnte in seinem Vortrag zum Rechenschaftsbericht auch, dass die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) mit dem Schadstoffmobil regelmäßig Station auf der Parkfläche Kolmarer Straße machten (8:30 bis 9:30 Uhr). Der nächste Termin sei für den 10. Oktober 2022 vorgesehen. Ebenso sprach er den Wunsch an, dass der Sparkassenbus auch in Merkenich halten möge. Patricia Gase berichtete, dass dies geplant sei, es fehle nur noch ein Standort. Aus der Versammlung kam der Schützenplatz als Vorschlag. Weitere Themen waren Autobahn, Einzelhandel, Apotheke, Angebote für Jugendliche, Kindertagesstätte, Spielplatz und Naturschutzgebiet (NSG) Rheinaue.

In einem ergänzenden Vortrag zum Thema NSG stellte sich Sabine Bendicks als neue Leiterin des Kindergarten „Sternschuppe“ vor und erklärte das Problem, dass es der Einrichtung nicht möglich sei, den Kindern die Natur erlebbar zu machen. Sie dürften sich nur auf bestimmten Wegen im NSG bewegen.

Viele Projekte wie Kita, Nahversorgung und Spielplatz würden wegen der ungeklärten Situation mit den Störfallbetrieben stocken. Dazu habe der Bürgerverein ein Gutachten bezüglich der Seveso-III-Richtlinie der EU für sogenannte schutzwürdige Nutzungen angeregt.

Außerdem habe der Bürgerverein aktuell 230 Mitglieder. Der Jahresbetrag liegt bei drei Euro.

Dieses Mal standen sowohl der Vorstand als auch der Beirat des Bürgervereins zur Wahl. Robert Stein bleibt Vorsitzender und seine Stellvertreter sind Patricia Gase und Matthew Corley. Kassierer bleibt Thomas Schmidt und Bruno Klais Schriftführer. Zwei Beisitzer ergänzen den Vorstand; das sind Gerhard Kuhnke-Gase und Michael Klais.

Mit dem Beirat werden ansässige Institutionen, Firmen und Vereine in die Arbeit des Bürgervereins eingebunden.

29. April 2024
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