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Verwaltung ignoriert weitgehend Vorschläge

Kommentar von Hubert Brand

Die Stadtverwaltung ist der Bezirksvertretung nicht wohl gesonnen oder wie sollen die durchweg ablehnenden Antworten auf den Antrag „Förderung des ÖPNVs“ zu verstehen sein, die nun in der April-Sitzung vorliegen?

Die Beantwortung ist auch sehr oberflächlich, sonst hätte in der Stadtverwaltung bemerkt werden müssen, dass die Aussagen nicht zur Intention der Vorschläge passen.

Ein Beispiel hierfür ist auch die Buslinie SB91. Dabei ging es den Bezirksvertretern um die Einbindung der Strecke zwischen Köln-Weiden und Köln-Worringen in den 1b-Tarif Köln, damit Zeitkarten-Inhaber*innen kein zusätzliches Ticket kaufen müssen. So sollte die Attraktivität der Verbindung erhöht werden.
Laut VRS-Pauschaltarif benötigt die Busverbindung einen zusätzlichen Fahrschein der Stufe 2 b für 4 Euro beziehungsweise als Handy-Ticket für 3,80 Euro, weil die Strecke über das Stadtgebiet Pulheim führt. Der in der Beantwortung vorgeschlagene eezy-nrw Tarif kostet laut Preisrechner für die Fahrt sogar 4,10 Euro.
Der Bus verkehrt in nur 27 Minuten zwischen den beiden Haltestellen. Die für Zeitkarten-Inhaber ohne zusätzliche Kosten vorhandene Verbindung mit S-Bahnen mit Umstieg am Hansaring benötigt jedoch 41 Minuten.

Ein weiteres Beispiel, das zeigt, dass die Verwaltung noch viel zum Thema Nahmobilität lernen muss: Die Bezirksvertretung hatte vorgeschlagen, die Buslinie 125 in den Abendstunden über den Norden des Stadtteils Chorweiler zu führen. Die ablehnende Antwort verweist auf den bestehenden S-Bahn-Anschluss, dabei verkennt sie die fehlende Barrierefreiheit durch Aufzüge oder eine Rampe, wodurch der Bahnhof Chorweiler-Nord keinen vollwertigen Haltepunkt darstellt. Im Übrigen hilft es auch wenig, dass es dort ein Anrufsammeltaxi (AST) existiert.

08. Mai 2024
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