Nachrichten und Termine für und aus dem Stadtbezirk Köln-Chorweiler

„Wir brauchen diese Sporthalle“

Parken an der Erholungs- und Sportanlage Fühlinger See wird teurer

Von Hubert Brand

Die Bezirksvertretung Chorweiler ist zurzeit überwiegend mit der Bewältigung von Problemen beschäftigt. Das macht sich auch in den beantragten Aktuellen Stunden bemerkbar, so schlug die SPD das Thema „Sporthalle an der Heinrich-Böll-Gesamtschule“ und die AfD „Ford gehört zu Köln Chorweiler“ vor. In der Abstimmung setzte sich das SPD-Thema durch.

Doch bevor es in die Debatte ging, wurde Eike Danke (Bündnis 90/Die Grünen) als neue Bezirksvertreterin vereidigt. Sie ersetzt Nicole Peschel, die zum 16. Januar 2023 ihr Mandat zurückgegeben hatte. Eike Danke ist keine Unbekannte, denn sie war in der letzten Legislaturperiode für die SPD in der Bezirksvertretung, wechselte dann aber die Partei.

Zu Beginn der Aktuellen Stunde gab Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner zunächst dem Schulleiter Rolf Grisard die Gelegenheit, von der Situation an der Heinrich-Böll-Gesamtschule zu berichten.

Der Schulleiter wies darauf hin, dass die Schule eine „Schule mit Sport-Profil“ sei, was bedeute, dass es  eine Sportprofil-Klasse sowie einen Sport-Abi-Kurs gebe. Seit dem 28. Februar 2022 sei aber kein angemessener Sportunterricht mehr möglich, denn 70 Prozent des Sportunterrichts würden ausfallen. Zurzeit müssten die angebotenen Sportmöglichkeiten unter den Sportlehrkräften aufwändig aufgeteilt werden. Der Zustand könnte, so vermutet er, fünf bis zehn Jahre so weitergehen. Er wolle nicht mehr hören, dass irgendetwas geprüft werde, stattdessen brauche es eine praktikable schnelle Lösung.

Rainer Stuhlweißenburg (CDU) hat das Gefühl, dass die zuständigen Ausschüsse sehr intensiv mit dem Thema befasst seien, so sei ein Neubau im Gespräch und als mittelfristige Lösung seien Traglufthallen in der Prüfung. Ihm fehle eine kurzfristige Lösung und er frage sich, ob nicht Sensoren dabei helfen könnten, das Bestandsgebäude zeitweise zu öffnen.

Inan Gökpinar (SPD) kritisierte, dass die Fachverwaltung nicht in der Sitzung anwesend sei und übt Selbstkritik, nicht schon im vergangenen Jahr einen Antrag zum Thema gestellt zu haben. Bürgeramtsleiter Rainer Straub erklärte die fehlende Fachverwaltung mit parallel stattfindenden Ausschüssen. Eike Danke, selbst Schulleiterin, wollte wissen, wie denn die Perspektive der Schule aussehe, wenn bis zu zehn Jahre kein angemessener Sportunterricht möglich sei. Joshua Schlimgen (FDP) berichtete, dass sein Bruder im letzten Jahr die Gesamtschule mit Realschul-Abschluss verlassen habe und er deshalb einen Einblick in die Arbeit der Schule habe. Er zolle der Arbeitsleistung der Schule deshalb Respekt. Für ihn ergebe sich die zunächst die Fragestellung „Ertüchtigung oder Traglufthalle?“ Matthias Büschges (AfD) wollte gerne wissen, ob denn zwei Traglufthallen ausreichen würden, um ein 6-fach-Sporthalle zu ersetzen.

Der Schulleiter berichtete, dass bei der Anmeldung zum neuen Schuljahr die Sporthalle zwar von Eltern thematisiert worden sei, aber dass die Problematik keine Auswirkungen auf die Anmeldezahlen habe. Die Schule habe erneut über hundert Kindern absagen müssen (Anmerkung: kölnweit gab es 705 Ablehnungen).

Wolfgang Kleinjans (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte, er habe zwei Kinder durch die Schule geschleust und die 6-Fach-Sporthalle sei unverzichtbar für den Stadtbezirk. „Wir brauchen diese Sporthalle“, so Kleinjans.

Gerhard Wolff (SPD) fragte nach, ob denn das Sportprofil der Schule in Gefahr sei, aberkannt zu werden. Grisard erklärte, dass die Schule im Austausch mit der Bezirksregierung stehe und dort sei die Situation bekannt. Die anzumeldenden Schüler*innen hätten nicht wegen des Sportprofils die Schule wählen können, sondern die Sportklasse werde erst nach erfolgter Anmeldung aus diesen Schüler*innen gebildet.

Taner Erdener (CDU) sagte, er sei ein Absolvent der Schule und auch seine beiden Kinder seien dort angemeldet. Er sehe den Schulleiter bei Veranstaltungen jonglieren und nun habe er das Gefühl, dass der Schulleiter sich auch durch den Behördenwust jonglieren müsse. Er bot sich an, ihn dabei zu unterstützen.

Die Bezirksvertretung verwies das Thema mit Arbeitsaufträgen in die Verwaltung.

Eine öffentliche Toilettenanlage und einen Trinkwasserspender für das Zentrum Chorweiler hat die Bezirksvertretung einstimmig beschlossen.

Außerdem beschloss sie die Erhebung der Parkentgelte an der Erholungs- und Sportanlage Fühlinger See, aber fordert die Verwaltung auf, elektronische  Zahlungsarten  zu ermöglichen. Zudem sollen die Stadtteile in der Umgebung intensiver  kontrolliert  werden, um diese vor Wildparken zu schützen. Des Weiteren sollen die Schutzmaßnahmen in der Umgebung wieder aufgebaut  werden.

In seinen Mitteilungen nutzte Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner die Gelegenheit, um die Bedeutung des Autobauers für den Stadtbezirk zum Ausdruck zu bringen.


Anmerkung:

Der Finanzausschus hat am 6. Februar 2023 die Beschlussempfehlung der Bezirksvertretung Chorweiler übernommen.

02. Mai 2024
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