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Rat beschließt Teil-Abbruch und Neubau in Roggendorf/Thenhoven

Denkmalgeschütztes Gebäude in der Berrischstraße mit Schadstoffen belastet

Das schadstoffbelastete Gebäude der ehemaligen Schule in der Berrischstraße 132-136 in Roggendorf/ Thenhoven wird abgerissen. Das hat der Rat in seiner Sitzung am Donnerstag, 9. Februar 2023, mehrheitlich entschieden. Wegen der erhöhten Schadstoffwerte in der Raumluft kann die in dem ehemaligen Schulgebäude geplante Kita nicht in Betrieb gehen. Da die Gesundheit der Nutzer*innen für die die Stadtverwaltung höchste Priorität hat, hatte sie empfohlen, den belasteten Altbau abzureißen und ein neues Gebäude an der gleichen Stelle zu errichten.
 
Weil der betroffene Gebäudeteil denkmalgeschützt ist, hatte die Stadt Köln lange versucht, ihn zu retten. Inzwischen konnten die Werte der Schadstoffbelastung in Teilbereichen des Altbaus gesenkt werden. Doch trotz vieler Monate mit andauernder Lüftung, unterstützt durch entsprechende Geräte, sind die in den betroffenen Räumen vorhandenen flüchtigen Stoffe (Alkane) nicht ausreichend entwichen. Sachverständige können keine verlässliche Prognose abgeben, wie lange es noch dauern würde, bis die Werte auf ein unbedenkliches Niveau fallen.
 
Die Belastung mit Alkanen wurde durch eine unsachgemäße Behandlung der Fassade in der Verantwortung externer Auftragnehmer verursacht. Entsprechend der Expertisen externer Sachverständiger war die Ziegelfassade des Gebäudes äußerlich mit einem Produkt behandelt worden, das die Fassade wasserabweisend macht. Da es bislang in der Verwaltung keine Erfahrungswerte mit dieser Methode gab, war zudem ein externer Restaurierungsplaner im Vorfeld mit Laboruntersuchungen der Ziegelart und dem empfohlenen Produkt beauftragt worden. Entgegen der Expertise der Spezialfirma für denkmalgerechte Fassadensanierung und der Herstellerfirma hatte die empfohlene Menge der Flüssigkeit die 50 Zentimeter dicken Außenmauern sowie die Innendämmung durchdrungen und war in das Gebäudeinnere gelangt. Das führte dazu, dass die Räumlichkeiten bis heute nicht freigegeben werden können. Eine Schadensersatzklage gegen die Verantwortlichen wurde Ende Dezember 2022 beim zuständigen Landgericht Köln eingereicht.
 
Der Standort Berrischstraße wurde bis 2005 als Schulstandort genutzt. Das Hauptgebäude stammte im Ursprung aus dem Baujahr 1864. Zusammen mit einem 1960er-Jahre-Anbau und einem Neubau als Ergänzung sollten in dem sanierten Altbau und neu errichteten Anbau zwei Kindertagesstätten aufgenommen werden. Eine Teil-Inbetriebnahme der unbelasteten Gebäudeteile in Kombination mit einem Modulbau auf dem Außengelände ist nicht umsetzbar, da die entstehenden Einschränkungen den Abläufen einer Kita nicht gerecht würden. Die Kita ist mittlerweile an einen Standort in der Further Straße umgezogen.

Quelle: Stadt Köln

03. Mai 2024
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