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Vorfreude gemischt mit Skepsis

Fachämter stellten Umgestaltungspläne für die Neusser Landstraße vor

Von Hubert Brand

Seit vielen Jahren beklagen sich Verkehrsteilnehmer*innen und Anwohner*innen über den Zustand der Neusser Landstraße in Worringen. Schlaglöcher, Schwerlasttransporter und Raser rauben ihnen den Nachtschlaf.

Nun soll auf einem achthundert Meter langen Abschnitt zwischen „Kurzer Damm“ und Hausnummer 439 die Straße saniert und umgestaltet werden.

Das Dezernat für Mobilität der Stadt Köln stellte die Planungen vor. Zu einer Bürgerinformationsveranstaltung kamen rund sechzig Interessierte in die Aula der Grundschulen An den Kaulen in Worringen.

Neben den gravierenden Fahrbahnschäden, die einen Vollausbau nötig machen, gilt es in der Umgestaltung auch die Konfliktpotentiale zwischen Verkehrsteilnehmern zu berücksichtigen. So entspricht die Raumaufteilung nicht den aktuellen Standards hinsichtlich Breite und Ausgestaltung. Die Neusser Landstraße ist eine wichtige und viel befahrene Radverbindung zwischen der Innenstadt und dem Kölner Norden und zudem Bestandteil der Veloroute Nordrhein-Westfalen.

Die Mitarbeiter*innen der Stadt Köln gaben Auskunft, wie die Straße künftig aufgeteilt wird. Neben jeweils einer Fahrbahn pro Fahrtrichtung wird es einen Zweirichtungsradweg geben und an beiden Seiten einen Gehweg.

An der Bushaltestelle „Dornstraße“, wo es eine Höhendifferenz zwischen Gehweg und Radweg gibt, warten die Fahrgäste auf dem Radweg. Um Konflikten zwischen den Wartenden und den Radfahrenden entgegenzuwirken, wird die Haltestelle an eine Position weiter südlich verlegt, wo die Höhendifferenz nicht mehr zum Tragen kommt.

Eine weitere Stelle mit Konfliktpotential ist die Querung der Straße Höhe „Kurzer Damm“, die zurzeit in zwei Etappen erfolgt. Die dortige Lichtsignalanlage fällt häufig aus.

Die Querung soll weiter nördlich verlegt werden und künftig in einer Etappe erfolgen.

Die Planung soll dem Verkehrsausschuss im zweiten Quartal 2023 im Rahmen eines Bau- und Planungsbeschlusses vorlegt werden.

Die Baumaßnahme wird in zwei Bauabschnitte aufgeteilt; da in einem durch Hochwasser gefährdeten Gebiet gebaut wird, werden jeweils die Sommermonate in den Jahren 2024 und 2025 zum Bauen genutzt. Darüber hinaus hat der städtische Versorger Bedarf angemeldet, dort für Strom und Wasser neue Versorgungsleitungen zu verlegen.

Die Baumaßnahme in der Neusser Landstraße erfüllt die Voraussetzungen des § 8 des Kommunalabgabengesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen und unterliegt damit grundsätzlich der Straßenbaubeitragspflicht. Das Land Nordrhein-Westfalen trägt jedoch diese Kosten durch Zuschussleistung an die Gemeinden für Straßenausbaumaßnahmen, die nach dem 1. Januar 2018 erstmals beschlossen wurden. Formal erhalten die Anlieger nach der Baumaßnahme einen Null-Euro-Bescheid.

Nach einer Lüftungspause konnten die Bürger*innen Fragen stellen. Dabei dominierten Fragen zu Tempo 30 und dem Schwerlastverkehr.

Ein Bürger fragte nach, warum auf der Neusser Landstraße Ortslage Fühlingen Tempo 30 und ein LKW-Durchfahrtverbot möglich seien, in Worringen aber nicht. Beantwortet konnte die Frage allerdings nicht.


Ergänzung vom 13. April 2023

Die SPD-Ratsfraktion beantragt zur nächsten Sitzung des Verkehrsausschusses die Geschwindigkeit auf der Bundesstraße 9 zwischen Einmündung Alte Neusser Landstraße/Kurzer Damm und dem Ortsausgang Worringen Richtung Dormagen/Chempark Einfahrt Tor 9 in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW dauerhaft auf dreißig km/h zu reduzieren.

30. April 2024
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