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Wer braucht schon Plutimikation?

Dramatische Vereinigung brachte Pippi Langstrumpf auf die Bühne

Sie hat ein kunterbuntes Haus, ein Äffchen und ein Pferd: Pippi Langstrumpf. Die Geschichte des sommersprossigen, stärksten Mädchens der Welt ist seit Jahrzehnten ein Klassiker für Kinder. Nun gastierte sie in Worringen. Die Dramatische Vereinigung e.V. führte Pippi Langstrumpf als Theaterstück für die ganze Familie auf und begeisterte damit Groß und Klein.

Dies lag unter anderem an der sehr authentischen und überzeugenden Leistung der Hauptdarstellerin Klara Ditscheid. Mit gerade einmal zwölf Jahren gab sie Pippi eindrucksvoll den wilden und frechen Charakter, den man auch aus den Büchern und Verfilmungen kennt.

Gerade in die Villa Kunterbunt eingezogen, schließt Pippi mit den Nachbarskinder Tommy, gespielt von Johanna Haupt, und Annika, dargebracht von Paula Jansen, direkt Freundschaft. Ab sofort sind die Drei unzertrennlich und erleben viele gemeinsame Abenteuer. So besiegt Pippi auf dem Jahrmarkt den Starken Adolf (Joachim Ligocki), während dessen Managerin (Mara Neubersch) nur kopfschüttelnd zuschauen kann. Auch einen Besuch von zwei Dieben (Marlene Crombach und Tom Lietzke), welche Pippi ihre Goldstücke streitig machen wollen, kann Pippi gekonnt abwehren. Sie zeigt dabei aber auch, wie großzügig sie sein kann, als sie den Räubern Goldstücke schenkt.

Besonders amüsant für das Publikum wird sicher Pippis Besuch in der Schule gewesen sein. Die freundliche Lehrerin (Amelie Crombach/Alison Kachel) weiß nicht wie ihr geschieht, als Pippi Plutimikation lernen und Osterferien bekommen will, während sie aber noch nicht einmal rechnen oder lesen kann und in einen Streit mit der Vorzeigeschülerin Mette (Louisa Orendartschuk) gerät. Am Ende beschließt Pippi: „Ich geh nicht länger in die Schule.“

Eine Person wird dem frechen Mädchen aber immer wieder auf die Nerven gehen: Die Leiterin des Jugendamtes Frau Prysselius, welche mit Lisa Ditscheid und Marina Erdmann doppelt besetzt war. Sie zeigt sich als eifrige Pädagogin, die Pippi erst ins Kinderheim schicken und sie dann gleich bei sich aufnehmen will, um ihr endlich Manieren beizubringen und zu zeigen, wie man sich in der Welt benimmt. Doch selbst die von Frau Prysselius geschickten, etwas schusseligen, Polizisten, humorvoll dargestellt von Bea Wolter und Alison Kachel, können gegen Pippi nichts ausrichten. Spätestens mit der langersehnten Wiederkehr von Pippis Vater Ephraim Langstrumpf (Bernd Jansen) ist klar: Es wird alles gut. Wenn auch erst einmal sehr traurig, da Pippi mit ihrem Seeräuber Vater wieder auf Reise gehen und die Villa Kunterbunt verlassen soll. Doch als Pippi sieht, wie unglücklich ihre besten Freuden sind, entscheidet sie kurzerhand, ihren Vater alleine ziehen zu lassen und zu bleiben.

Das kurzweilige Stück mit vielen lustigen und auch spannenden Momenten kam beim Publikum sehr gut an. „Wir sind wirklich stolz auf unsere Nachwuchstalente. Bis auf drei Rollen sind ausschließlich Kinder und Jugendliche zwischen neun und fünfzehn Jahren als Schauspieler:innen auf der Bühne“, berichtet Regisseurin Sabine Küpper. Die Heranführung von Kindern und Jugendliche an das Theater ist dem Verein schon immer ein großes Anliegen. „In diesem Jahr feiern wir unser 100jähriges Bestehen, worauf wir sehr stolz sind. Ein wichtiger Aspekt unserer Arbeit ist es, Theaterbegeisterte für unseren Verein zu gewinnen, auszubilden und dann auch zu behalten“, so Küpper weiter.

Quelle: Dramatische Vereinigung e.V. Köln-Worringen

29. April 2024
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