Nachrichten und Termine für und aus dem Stadtbezirk Köln-Chorweiler

Solarstrom-Anlagen an Schulen

Drei weitere PV-Anlagen kommen auf Bestandsgebäude

Von Hubert Brand

Der Betriebsausschuss der Gebäudewirtschaft hatte am 2. Dezember 2019 beschlossen, auf allen städtischen Bestandsgebäuden mit geeigneten Dächern Photovoltaikanlagen zu errichten.

Die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln unterstützt bei der Planung, dem Bau sowie der Instandhaltung ihrer Objekte Vorhaben, Dächer oder Fassaden zu begrünen sowie Solarstrom-Anlagen (Photovoltaik) zu installieren und prüft diese Optionen zugunsten des Klima- und Artenschutzes.

Die Erich-Ohser-Schule gehört zu den fünf Schulen, wo bereits eine PV-Anlage eines Investors vorhanden ist. Aufgrund zusätzlich nutzbarer Dachfläche sei die Nachrüstung mit einer weiteren Photovoltaikanlage geplant, teilt Stadtsprecherin Jutta Doppke-Metz mit.

Die Grundlage für diese weitere Anlage sei das Eckpunktepapier, das der städtische Energieversorger mit der Bürgerinitiative Klimawende Köln geschlossen habe und das der Rat der Stadt Köln im Dezember 2021 angenommen habe, teilt der Unternehmenssprecher Eugen Ott mit.

Daraus sei in Kooperation mit dem städtischen  Gebäudemanagement der Stadt Köln ein Programm entwickelt worden. Es seien über fünfzig Schulgebäude für eine PV-Nutzung identifiziert worden. Davon liegen drei Standorte im Stadtbezirk Chorweiler.

Eugen Ott erklärt: „Bevor die Anlagen jedoch installiert werden können, müssen umfangreiche Untersuchungen hinsichtlich Statik, Denkmalschutz, Brandschutz,… an jeder einzelnen Schule vorgenommen werden. Das ist ein langwieriger Prozess.“

Die erste Begehung an Erich-Ohser-Schule stand im ersten Quartal 2023 an. Das Untersuchungsergebnis ist noch nicht bekannt.

Eine Begehung hatte an der GGS Riphahnstraße in Seeberg stattgefunden. „Es müssen noch Fragen hinsichtlich der Statik geklärt werden“, so Ott.

Die erste Begehung der Ursula-Kuhr-Schule in Heimersdorf ist für das dritte Quartal 2023 geplant.

Bei vier weiteren Schulen, bei denen mit Investorenanlagen auf städtischen Gebäuden als auch um städtische Anlagen zur eigenen Stromnutzung PV-Anlagen vorhanden sind, handelt es sich um die GGS Ernstbergstraße in Blumenberg, das Heinrich-Mann-Gymnasium sowie um die Anna-Langohr-GGS in Volkhoven/Weiler und die KGS Gutnickstraße in Roggendorf/Thenhoven.


Hintergrund

Bei der Errichtung von Photovoltaik-Anlagen wird zwischen Neubauten und Bestandsgebäuden unterschieden. Dazu informiert die Stadt Köln wie folgt:

„Bei bestehenden Gebäuden sind die Möglichkeiten zur Dachbegrünung und zur Installation von Solarstrom-Anlagen abhängig von den baulichen Gegebenheiten hinsichtlich der statischen Eignung, der Dachform, der Dachdeckung und der Ausrichtung (Verschattungen) sowie im Einzelfall von Urheberrechten. Daher ist die Errichtung von Photovoltaik (PV) nicht immer realisierbar. Wenn die genannten Rahmenbedingungen erfüllt werden, dann kann eine solche Maßnahme am ehesten verbunden mit einer grundlegenden Sanierungsmaßnahme umgesetzt werden.

Trotz des Beschlusses des Betriebsausschuss Gebäudewirtschaft im Dezember 2019, auf allen städtischen Bestandsgebäuden mit geeigneten Dächern Photovoltaikanlagen zu errichten (Vorlagen-Nummer AN/1605/2019), ist aufgrund der Personalsituation insbesondere in den technischen Bereichen nur eine sukzessive Umsetzung möglich. Aktuell können Lieferengpässe ebenfalls zu zeitlichen Verzögerungen führen. Um den Beschluss zur Ausstattung der Bestandsgebäude mit Photovoltaik zu forcieren, hat die Gebäudewirtschaft das Modell eines Pacht- und Betreibervertrags erarbeitet, mit dessen Hilfe eine deutliche Zunahme von Photovoltaikdächern möglich wird. Das Vertragsmuster sieht eine Verpachtung der städtischen Dachflächen an die RheinEnergie, die Installation einer PV-Anlage durch RheinEnergie sowie die Gebrauchsüberlassung der PV-Anlage an die Gebäudewirtschaft zur Nutzung des erzeugten Solarstroms in den städtischen Gebäuden vor.

Bereits seit 2010 installiert die städtische Gebäudewirtschaft bei Neubauten und größeren Sanierungen von Dächern Solarstrom-Anlagen. Abweichungen zu dieser Forderung sind ausschließlich aus gewichtigen und nachvollziehbaren Gründen möglich (siehe auch in den Energieleitlinien der Stadt Köln). Damit leistet sie einen deutlichen Beitrag zur Senkung der Energiekosten, aber auch zur Reduzierung des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes. Insbesondere bei neueren Anlagen wird dabei ein erheblicher Anteil des erzeugten Stromes in den jeweiligen Gebäuden direkt selbst verbraucht. Teilweise bis zu 90 Prozent. Die Gebäudewirtschaft betreibt aktuell 27 eigene Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) mit einer installierten Leistung von 1.005 kW Peak. Dazu kommen 34 private PV-Anlagen über Pachtverträge mit einer Leistung von 1.492 kW Peak. In Summe macht dies 2.497 kW Peak. Im Sonderprogramm Maßnahmenpaket Schulbau -Neubau/Erweiterung/Generalsanierung von Schulgebäuden durch Generalunternehmer*innen oder Totalunternehmer*innen (GU/ TU 1 Paket) werden bis 2022 insgesamt 10 PV-Anlagen mit einer Leistung von 1.343 kW Peak in Betrieb gehen.“

Quelle: Stadt Köln, RheinEnergie

07. Mai 2024
© 2024 Hubert Brand • Impressum