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Vorstand ohne Frau

Unterschriftenaktionen sollen Forderungen unterstützen

Von Hubert Brand

Der Bürgerverein Roggendorf/Thenhoven (BVKRT) hat eine neue Vereinsspitze. Der selbstständige Maler Tobias Hasenäcker ist der neue erste Vorsitzende. Der zweifache Vater wie auch der neue zweite Vorsitzende Thomas Jennen wurden einstimmig bei der Jahreshauptversammlung (JHV) im Schützenheim gewählt. Die bisherige Vereinsspitze aus Daniel Esch und René Jäger wurde einstimmig bei eigener Stimmenthaltung als neue Beisitzer gewählt.

Über zwanzig Jahre war Ute Flick die Frau im Vorstand; dabei war sie unter anderem als Schriftführerin und zuletzt für die Pressearbeit zuständig. Mit ihr trat ihr Lebenspartner Martin Jacobs nicht mehr als Beisitzer an. Er kümmerte sich um das Thema Verkehr im Vorstand. Beide erhielten einen Restaurantgutschein als Dank für ihre Vorstandsarbeit. Da sich keine neue Frau zur Wahl stellte, ist der neue Vorstand nun ohne weibliches Mitglied.

Als seine letzte Amtstätigkeit trug René Jäger den Geschäftsbericht des Vorstandes vor. Seit der letzten JHV gab es sechs Vorstandsversammlungen, in denen unter anderem ein Verkehrskonzept erarbeitet wurde. Es gab zudem die Sauberkeitsaktion „Kölle putzmunter“. Der Verein sei für vier Seiten in den Worringer Nachrichten des Bürgervereins Worringen verantwortlich.

Michael Buchner lobte als Kassenprüfer die ordentliche Buchhaltung und beantragte die Entlastung des Vorstandes, dem die Versammlung einstimmig zustimmte.

Esch berichtete, dass beide eine Amtsmüdigkeit verspürten, so dass sie nun den Weg für neue Kräfte frei machen wollten, um die vielfältigen Themen des Bürgervereins zu bewältigen.

Der Schriftführer Ludwig Oepen überreichte ihnen Schnäpse als Dank für ihre Arbeit.

Nachdem die Wahlen abgeschlossen waren, wandte sich Hasenäcker den aktuellen Themen im Doppeldorf zu: „Als Bürgerverein sind wir dazu da, um in die Wunden zu fassen.“

Das nächste Neubaugebiet des Ortes wird offiziell als „Südlich Baptiststraße“ bezeichnet. Hier fordert der Bürgerverein, dass im ersten Bauabschnitt die Kita gebaut wird. Auch werden hier noch Probleme in der Erschließung gesehen. Diese werde aktuell nochmals geprüft. Auch müsse der Bauverkehr kritisch betrachtet werden, zumal dieser nicht über die Brücke am Mörtelweg geführt werden könne. Anwohner der Berrischstraße hätten ein Papier entwickelt. Die Forderungen sollen mit einer Unterschriftaktion unterstützt werden.

Hasenäcker sieht in den Neubaugebieten die Chance, dass sich wieder ein Hausarzt im Doppeldorf niederlässt.

Bezüglich des Verkehrs in Roggendorf/Thenhoven werden vom Bürgerverein weitere Tempo 30-Schilder gefordert und auch in der Versammlung werden weitere Straßen vorgeschlagen.

Umfangreich wurde die Situation an der Bruchstraße diskutiert, da diese in einer Informationsveranstaltung auch bei der Sanierung der Bundestraße 9 in Worringen als Ausweichroute genannt wurde. Das will der Bürgerverein verhindern, denn schon jetzt kämen die Anwohner*innen kaum aus ihren Hausausfahrten heraus. Überhaupt wird ein LKW-Durchfahrtverbot für die Bruchstraße gefordert.

Beim Thema „Abriss der alten Schule auf der Berrischstraße“ wurde es emotional. Mehrere Gäste berichteten, dass sie dort zur Schule gegangen seien und dass ihnen der Abriss die Herzen brechen würde. Auch Esch ging dort zur Schule und auch für ihn ist der Abriss persönlich schmerzlich, doch der Vorstand musste sich schweren Herzens für eine schnelle Bereitstellung von Kita-Plätzen entscheiden. Die Belüftung hätte in der letzten Zeit keine linearen Verbesserungen der Raumluft ergeben.

Ein Besucher vermisste ein Aufbäumen der Politiker*innen im Bezirk gegen den Abriss. Allerdings stammt die Option „Abriss“ aus der Bezirksvertretung Chorweiler. Der Vorsitzende berichtete, dass sich der Vorstand dafür einsetze, dass der Neubau im alten Stil erfolgt.

Es ist ein weiteres Kapitel der insgesamt schlechten Kita- und Schulsituation im Doppeldorf. Bei dem Thema arbeiten die benachbarten Bürgervereine aus Worringen und Roggendorf/Thenhoven zusammen. Bernd Jansen aus Worringen wunderte sich, dass so wenige Eltern anwesend waren; so hätten sechzehn Kinder im Doppeldorf keinen Grundschulplatz für das kommende Schuljahr im Ort erhalten. Diese Kinder hätten Plätze in Merkenich und Worringen zugewiesen bekommen.

Neu sind die Pläne für eine Grundschule im Baugebiet „Mottenkaul östlich“. Allerdings sei dies bisher nur eine Machbarkeitsstudie. Darauf verwies Guido Garlip, der die Kita- und Schulsituation darstellte und mit dem Fazit endete: „Wir warten auf Lösungen.“

Unter Verschiedenes machte der Vorsitzende noch auf drei Veranstaltungen aufmerksam: den Königsehrenabend am 30. April, das Schützenfest vom 4. bis 7. August und das Sommerfest im Begegnungshaus am 8. September 2023.

Zur Verabschiedung bat Hasenäcker noch um die Anwerbung neuer Mitglieder. Je mehr Bürger*innen der Verein vertrete, um so besser.


Impressionen

06. Mai 2024
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