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Jeder Mensch hat einen Herzensgegenstand

Die Wanderausstellung „Herzensdinge“ auf Station bei der AWO

Von Hubert Brand

Im Marie-Juchacz-Zentrum (MJZ) wurden früher regelmäßig im Erdgeschoss des Hauses „Rosengarten“ Ausstellungen verschiedenster Künstler*innen gezeigt. Die durch Corona bedingten Schutzmaßnahmen unterbrachen diese Tradition. Mit der Ausstellung „Herzensdinge“ kehrt ein weiteres Stück Normalität in die Einrichtung zurück.

„Dass ausgerechnet mit der Ausstellung ‚Herzensdinge’ die Tradition wieder aufgenommen wird, in der AWO Senioreneinrichtung öffentliche Ausstellungen zu zeigen, passt ganz wunderbar“, freute sich Axel Heiner Dabitz, Präsidiumsvorsitzender des AWO Bezirksverbands Mittelrhein e. V. bei der Ausstellungseröffnung.

Entwicklung der Ausstellung

Die einsame Corona-Zeit beflügelte die Biografie-Arbeit am Telefon, die Herzenssprechstunde. Im Laufe der Zeit kam, wie Pfarrerin Susanne Zimmermann berichtete, im Projekt-Team die Idee auf, ob nicht aus den Geschichten der Herzenssprechstunde etwas Positives entwickelt werden könnte.

So wurde von der Diplom-Pädagogin Dorothee Agena und Susanne Zimmermann im Rahmen der Arbeit der ökumenischen Nachbarschaftshilfe „Kölsch Hätz“ im Kölner Norden das Ausstellungsprojekt „Herzensdinge“ entwickelt.

Aus den Lebensgeschichten wurden Ermutigungsgeschichten und aus Gegenständen mit einer besonderen Bedeutung Herzensdinge. Die Bandbreite der Dinge reicht von einer einfachen Dose bis hin zu einer selbstgebauten Orgel.

In der Ausstellung sind nun die Geschichten und ein Portraitbild der dazugehörigen Person mit ihrem jeweiligen Herzensgegenstand zu sehen. Zusätzlich setzten Zimmermann und Agena die gehörten Geschichten zu den Gegenständen künstlerisch in Collagen um.

Auch sie als Initiatorinnen steuern ihr Herzensding zur Ausstellung bei, da sie sich selbst als Teil der Erzählgemeinschaft erleben.

Insgesamt 41 dieser Dreier-Einheiten sind noch bis zum 14. Mai 2023 im AWO Marie-Juchacz-Zentrum, Rhonestraße 5 in Chorweiler zu sehen.

Die Wander-Fotoausstellung hatte am 11. März 2023 in der evangelischen Erlöserkirche in Weidenpesch ihre Premiere. Dort waren die Ausstellungstücke auf Tischen platziert, in Chorweiler werden sie hängend an Galerieleisten präsentiert. Auch änderte sich der Hinweis auf eine zwischenzeitlich verstorbene Person. In Weidenpesch stand eine Kerze auf dem Tisch, in Chorweiler weist ein kleines Herz am Ende der Geschichte auf die verstorbene Person hin.

Zur Ausstellung ist ein Buch entstanden, in dem sich unter anderem eine Anleitung befindet, wie ein eigener Herzensgegenstand in Szene gesetzt werden kann.

Es sind nun auch die Bewohner*innen und die Besucher*innen aus dem Quartier des Marie-Juchacz-Zentrums in Chorweiler dazu aufgerufen, ihre eigenen Geschichten zu erzählen – unterstützt von Angehörigen, dem Sozialen Dienst oder Alltagsbegleitern, erklärt die MJZ-Projektleiterin Sarika Kratz. Im Rahmen der Hoffnungsgemeinde war Kratz am Herzensdinge-Projekt beteiligt. Wie und ob die nun entstehenden Werke ausgestellt werden, steht noch nicht fest. Es solle erst die Resonanz auf den Aufruf abgewartet werden, so Kratz.

Nach der zweiten Station in Chorweiler wandert die Ausstellung in die evangelische Kirche in Riehl, wo sie ab dem 15. Mai 2023 zu sehen ist.

03. Mai 2024
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