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Andreaskirche ist nun Geschichte

Nachfolgenutzung noch nicht geklärt

Von Hubert Brand

Am 5. Januar 2020 fand um 9:30 Uhr der erste Gottesdienst der neuen Evangelischen Hoffnungsgemeinde im Kölner Norden* in der Andreaskirche statt. Nun, 54 Jahre nach der Weihe am 1. Mai 1969, wurde die Andreaskirche am 18. Mai 2023 mit einem Entwidmungsgottesdienst geschlossen.

Der Grundstein der Andreaskirche, der am 23. Juni 1968 gelegt wurde, ist mit den Worten „Wir haben Christus gefunden“ versehen, die der Apostel Andreas zu seinem Bruder Simon sagte.

Mit einem Wettbewerb hatte die Gemeinde damals für die neue Kirche in Merkenich einen Entwurf gesucht, den Architekt Peter Busmann gewann.

Er wurde einer breiten Öffentlichkeit bekannt durch den Entwurf des Museum Ludwig/Wallraf-Richartz-Museums mit seinem Partner Godfried Haberer.

Es gebe mehrere Gründe, warum die Gemeinde nun das Gebäude aufgeben müsse, erklärten der Presbyteriums-Vorsitzende Wilfried Seeger und sein Stellvertreter Erwin Wittenberg.

Die Gottesdienstbesucher seien nur noch im einstelligen Bereich gewesen, somit stehe die relativ geringe Nutzung in keinem Verhältnis zum finanziellen und personellen Aufwand. Zudem sei die Kirche renovierungsbedürftig.

Zwar gibt es aktuell noch vier Pfarrer*innen, doch gehe Seeger am 1. Oktober 2023 in Rente und Inga Waschke, die am Tag der Entwidmung den Jahrestag ihrer Ordination feierte, ist nur auf Probe im Rahmen ihrer Ausbildung hier eingesetzt. Friederike Fischer ist weiterhin mit einer vollen Stelle in der Gemeinde und Volker Hofmann-Hanke mit einer ¾-Stelle.

Für die Arbeit vor Ort wird auf die Ökumene gesetzt und die seelsorgerische Betreuung liegt bei Volker Hofmann-Hanke. Bei den Standorten gibt es die Konzentration auf die beiden Objekten Stadtkirche in Chorweiler und Friedenskirche in Worringen. Es gab nur noch zwei eigene Gruppen (Senioren, Selbsthilfe) am Standort Andreaskirche; diese haben bereits ein neues Zuhause gefunden.

Die Zukunft des Gebäudes in Merkenich steht noch in den Sternen, zumal der Versuch, das Gebäude der Stadt als Kindergarten anzubieten, von dort abgelehnt wurde. „Leider hatte die Stadt Köln kein Interesse signalisiert, dort eine Kita zu errichten“, berichtet Pfarrer Hofmann-Hanke.

Es wird eine ganze Zeit brauchen, bis das Gebäude wirklich leer ist. Die Gegenstände werden anderen Gemeinden angeboten oder eingelagert.


* Ein Zusammenschluss der drei Kirchengemeinden Neue Stadt und Worringen sowie der nördlichen Teile der Gemeinde Niehl.

25. April 2024
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