Nachrichten und Termine für und aus dem Stadtbezirk Köln-Chorweiler

Jährliches Erinnern

Stadt vergisst, der Opfer zu gedenken

Von Hubert Brand

Alljährlich stellt der Bürgerverein Volkhoven/Weiler eine Pflanzschale vor der ehemaligen Katholischen Volksschule am Volkhovener Weg auf zur Erinnerung an die unfassbare Tat vom 11. Juni 1964. Infolge des Attentats an diesem Tag starben zwei Lehrerinnen und acht Schulkinder.

Lehrer Bernhard Meyer von der Ursula-Kuhr-Schule betont, dass die Schule die Erinnerung für wichtig hält.

Zuvor gab es in der Kirche St. Cosmas und Damian eine Stiftungsmesse, die von Pfarrer Thomas Wolff geleitet wurde. Er wurde von Pfarrer Ludwig Kröger aus Aachen, dessen Schwester Klara eines der Opfer war und der Ministrantin Pia Kirschbaum (14), unterstützt.

Kirchenmusiker Matthias Haarmann begann die Messe mit einem Largo – einer Improvisation über das Lied „Meine engen Grenzen“. Dieses wurde anschließend von der Gemeinde als erstes Lied gesungen und Wolff kündigte es mit den Worten an: „Allen Trauenden ein Lied geben.“ Kröger, der auch das Evangelium vortrug, lobte nach der Messe die Musikauswahl.

Die Fürbitten bezogen sich wie schon im letzten Jahr auf das Attentat und so begaben sich die Seelsorger zuerst zum Beichtstuhl, wo sie für den Attentäter und seine Familie beteten. Anschließend wurden vor der Statue der Muttergottes von Kröger die Namen der Opfer vorgetragen.

In der Predigt beschäftigte sich Wolff mit der Barmherzigkeit.

Die Segnung des Gemeinschaftsgrabes auf dem Friedhof Weiler übernahm Pfarrvikar Edward Balagon, da der Pfarrer zu einer häuslichen Taufe musste. Es folgten das Vaterunser und das „Gegrüßet seist du, Maria“.

Eigentlich stellt die Stadt an den Ehrengräbern am Jahrestag Kränze auf, doch in diesem Jahr fehlt dieser, wodurch das Gedenken getrübt wurde.

27. April 2024
© 2024 Hubert Brand • Impressum