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Ortswechsel positiv aufgenommen

Chöre sangen nun im Ort

Von Hubert Brand

Der Männergesangsverein Worringen 1848 e. V. (MGV) lud zum „Sängerfess em Dörp“ auf dem St.-Tönnis-Platz an der Kirche St. Pankratius in Worringen. Verschiedene Chöre aus Worringen und Umgebung stimmten ihr Publikum auf die bevorstehende Urlaubszeit ein.

Das 45. Sängerfest fand das erste Mal nicht „om Maat“ statt, sondern direkt „em Dörp“ statt. Der Platz an der alten Kirche wurde von den Anliegern nicht freigegeben.

Der Kirchenchor „Cäcilia Köln-Worringen“, unterstützt von „Rhythm of Life“ aus Blumenberg, wurde zum letzten Mal von Ulrich Cordes bei einer Freiluft-Veranstaltung geleitet. Er wird sich beruflich verändern und nach Hamburg wechseln. Der Chor begann mit dem Stück „Zieh in die Welt (Londonderry Air)“, das eine volkstümliche irische Melodie aufgreift. Bei einigen Veranstaltungen in Nordirland wird sie gerne als inoffizielle Nationalhymne verwendet. Auf dem St.-Tönnis-Platz war die Version von Karl-Heinz Steinfeld zu hören.

Es folgte der geistliche Chorgesang „Alle Dinge dieser Welt (All things bright and beautiful)“ von John Rutter. Der deutsche Text stammt von Alex Grendelmeier.

Ihren Auftritt schlossen sie mit dem Lied „So lang’ man Träume noch leben kann“ von der Gruppe Münchener Freiheit aus dem Jahr 1988 ab.

Eine weitere Premiere in diesem Jahr stellte der Auftritt der Worringer Ukulelen dar. Die Gruppe besteht beim Auftritt aus elf Personen. „Der Verein ist entstanden wie in Worringen ein Verein entsteht – bei einem Thekengespräch“, erklärte Wolfgang Reiter die Gründung der Gruppe. Seine Gesprächspartnerin war Barbara Herrlich.

Sie begannen mit „Wellerman“, einem Sea-Shanty oder auch Walfänger-Lied genannt. Einem einzelnen Autor*in lässt sich das Stück nicht zuordnen; es entstand wohl im 19. Jahrhundert unter neuseeländischen Walfängern. Bekannt wurde das Lied durch eine Plattform der sozialen Medien.

Um Meiers Käthche ging es im nächsten Stück, das allerdings „Ming eetste Fründin“ hieß.

Es folgte „Sirtaki“, ein frühes Stück der Gruppe „Bläck Fööss“. Es stammt von der LP „Links eröm rächs eröm“ aus dem Jahr 1977.

Das abschließende Ukulelen-Lied basiert musikalisch auf dem Hit „Jock-A-Mo“ von James „Sugar Boy“ Crawford, Jr. aus dem Jahr 1954, vielen besser bekannt in der Version „Iko Iko“ von Captain Jack. Im Text des Ukulelen-Liedes geht es um den Spaß, auf der Ukulele zu spielen.

Einen Brückenschlag zwischen traditioneller Chormusik und neuartigem Chor-Sound bietet der Gospelchor „Brigosco“. Vor sechzehn Jahren ist der Chor an der Kirche St. Brictius in Merkenich entstanden, was noch im Namen verankert ist. Der Chorleiter ist Dirk Straube. Der Chor pflegt inzwischen eine Gemeinschaft mit der Friedenskirche in Worringen und probt nun auch dort.

Nun gehörte die Bühne dem gastgebenden Verein, dem MGV unter der Leitung von Eckhard Isenberg.

„I will follow him“ ist ein christlicher Song, der auf dem Lied „Chariot“ von Petula Clark basiert und mit dem Peggy March vor 60 Jahren als 15-Jährige erfolgreich war. 1992 wurde der Song durch die Coverversion von Deloris & The Sisters im Film „Sister Act“ populär.

Die Melodie „Das Morgenrot“ von Robert Pracht (1878-1961) stand Pate für das ins Kölsche umgeschriebene nächste Stück „Dat Morgenrot“.

Ein dunkles Gebräu, das nördlich von Köln gebraut wird, machte das Lied „Welch’ ein Tag“ von Mario Jordan bekannt.

Der britische Musical- und Filmmusiktexter Sir Timothy Miles Bindon „Tim“ Rice schrieb „Can You Feel the Love Tonight“, das durch den Film „The Lion King“ mit Elton John bekannt wurde.

Auch eine Gruppe, die nördlich von Köln angesiedelt ist, nämlich „Die Toten Hosen“, wurde mit „Tage wie diese“ durch den Chor präsentiert.

Traditionell spielt zum Abschluss die seit Jahren beliebte Jazz-Band „Cologne Jass Society“ in den Abend hinein.

Die MGV-Mitglieder sorgten mit der Unterstützung befreundeter Vereine mit Reibekuchen und Leckerem vom Grill sowie Bier vom Fass und aus der Flasche und vielem anderen für das leibliche Wohl. Unter anderem gab es auch eine Wein-, Sekt- und Prosecco-Bar. Für die Kinder wurden Malen und Schminken angeboten

Die Moderation hatte mit launigen Sprüchen Hans-Dieter Annas. Über die Technik wachte Dominik Jansen.

Das nächste Sängerfess em Dörp ist für 29. Juni 2024 geplant.


Nachtrag vom 19. Juni 2023

Folgende Stücke präsentierte der Brigosco-Chor:

  • Climbing Up the Mountain von Don Gibson in der Bearbeitung von Patsy Ford Simms
  • Oh Happy Day von den Edwin Hawkins Singers
  • This little light of mine in der Bearbeitung von Nanni Byl
  • Gospel Forever, eine Chor-Komposition von Daniel Kosmalski
05. Mai 2024
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