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Projekt „Offene Schulhöfe“ endet

Bürgerverein fordert Bau des Spielplatzes an der Merkenicher Ringstraße

Von Hubert Brand

Am 8. März 2018 beschloss die Bezirksvertretung Chorweiler einstimmig geändert einen Antrag der CDU-Fraktion zur Öffnung von Schulhöfen in der unterrichtsfreien Zeit. Dazu solle ein Pilotprojekt gestartet werden, so der Vorschlag.

Viele Anfragen und gut dreieinhalb Jahre später landete eine Beschlussvorlage auch bei den Bezirksvertreter*innen und so beschloss schließlich am 16. September 2021 der Rat der Stadt Köln das Rahmenkonzept zur modellhaften Schulhoföffnung.

Nach diesem Modell wurde in jedem Stadtbezirk ein Schulhof geöffnet. Für den Stadtbezirk Chorweiler wurde die von der CDU vorgeschlagene GGS Spoerkelhof in Merkenich ausgewählt. Das Projekt endet am 30. September 2023.

In einer Pressemitteilung im März 2022 hatte der CDU-Stadtbezirksverband Chorweiler seine große Freude geäußert, dass das Modellprojekt „Offene Schulhöfe“ durch die Stadt Köln auch aktiv mit Aktionstagen beworben werde.

CDU-Politiker Rainer Stuhlweißenburg ist ein Befürworter der Schulhoföffnungen und hofft, gestützt auf den positiven Zwischenbericht der Evaluation, dass das Projekt fortgeführt wird. Im Gegensatz zum jahrelangen Vorlauf sieht er das Projekt von der Stadt als gut begleitet an.

Der Zwischenbericht der Evaluation 2022 basiert auf drei Begehungs- und Befragungsterminen (zwei unter der Woche, einer am Aktionstag) pro Schulhof.

Bruno Klais vom Bürgerverein wohnt in der Nähe des genannten Schulhofes in Merkenich. Insofern könne er bestätigen, dass oft Kinder oder Eltern mit kleinen Kindern sich dort aufhalten und spielen. Von den vorher geäußerten, Bedenken fand er keine bestätigt.

„Zusammenfassend für den Bürgerverein würde ich feststellen, dass wir die Öffnung der Schulhöfe auf jeden Fall befürworten“, so Klais.

Er ergänzt: „Allerdings – darf das nicht zum Argument genommen werden, den schon seit 32 Jahren planungsrechtlich gesicherten und im städtischen Eigentum stehenden Spielplatz an der Merkenicher Ringstraße nicht zu bauen. Denn ein nach modernen Richtlinien geplanter und gebauter Spielplatz kann nicht durch einen nur stundenweise geöffneten Schulhof ersetzt werden.“

Dem pflichtet auch eine kommissarische Schulleiterin bei, die gegenüber der Schule wohnt. Sie sah durchaus manche Schwierigkeiten wie das Aufräumen von möglichem Müll, den montäglichen Schulstart und anderes.

Aus ihrer Sicht als Großmutter, die mit ihren Enkelinnen regelmäßig den Schulhof nach 16 Uhr nutzt, könne sie sich größere Beschwerden wegen fehlender Sauberkeit oder Ähnlichem zumindest in Merkenich nicht vorstellen.

Neben dem Klettergerüst, das allerdings für kleinere Kinder bis 3-4 Jahre noch nicht wirklich geeignet (und für sie ja auch nicht gedacht) sei, werde der Schulhof vor allem für Fahrten mit Bobbycars, Tretrollern, Laufrädern etc. benutzt, berichtet die Anwohnerin. Diese Ersterfahrungen seien leider auf den meisten Straßen in Köln nicht möglich, auch wenn sie als Spielstraße ausgewiesen seien.

Sie erlebe als Grundschulleitung jedes Jahr, dass auch die Polizist*innen, die an ihrer Schule das Verkehrstraining durchführen, von abnehmenden motorischen Fähigkeiten und Orientierung bei Kindern reden. Durch Studien werde dies bestätigt.

Jedoch dürfe das Projekt nicht darüber hinweg täuschen, dass ein guter Spielplatz mit einem eigenen Kleinkinderbereich in Merkenich fehle.

„Man sieht, der stetige Tropfen höhlt den Stein. Man kann doch was bewirken“, das sieht Stuhlweißenburg als Motivation, weiter aktiv Politik für die Bürger*innen zu machen.

Anmerkung: Bereits 1997 gab es einen Beschluss zu Offenen Schulhöfen.

02. Mai 2024
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