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Mehr Pumpleistung gegen Starkregen

Unternehmen startet Jahrhundertprojekt

Von Hubert Brand

Die immer wiederkehrenden Starkregen-Ereignisse zwingen auch die  Stadtentwässerung, in ihre Infrastruktur zu investieren. Außerdem ist das existierende Abwasserpumpwerk aus den 1970er-Jahren mittlerweile veraltet und es gibt seit längerer Zeit Erneuerungspläne.

Jetzt wurde auf dem Gelände an der Martinusstraße der symbolische Spatenstich zu einem großen Projekt für den Bereich Esch und Pesch begonnen.

Die Vorstandsvorsitzende Ulrike Frantzen berichtete von Schäden mit größeren Auswirkungen bei zwei Ereignissen. In diesem Zusammenhang sprach sie von einem Jahrhundertprojekt, das bevorstehe: „Mit unserem Bauvorhaben bringen wir das gesamte Entwässerungssystem von Esch, Pesch und Auweiler auf den neuesten Stand der Technik. Wir gewährleisten damit eine langfristige, moderne Abwasserentsorgung und reduzieren so auch die Überflutungsgefahr bei Starkregen.“

Im Rahmen der Bauarbeiten werde es im Umfeld zu Einschränkungen kommen, weshalb sie die Bevölkerung bereits jetzt um Verständnis bitte.

Der Dezernent Klima, Umwelt, Grün und Liegenschaften der Stadt Köln sowie Verwaltungsratsvorsitzende William Wolfgramm sieht in der Erneuerung eine wichtige Anpassung, um dem Klimawandel zu begegnen.

Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner berichtete, dass er selbst Erfahrungen mit Wasser im Haus habe und wisse, was es heiße, wenn die Pumpen zu schwach seien. Er sei glücklich über das Projekt, denn Starkregen treffe uns alle unerwartet.

Dr. Christian Gattke, Leiter des Geschäftsbereichs Planung und Bau, erinnerte daran, dass Esch sich in einer alten Rheinlage befinde.

Das neue Abwasserpumpwerk als zentraler Bestandteil des Bauvorhabens hat die Dimensionen des Hochwasserpumpwerks am Kuhlenweg in Langel. Das Gebäude ragt 3,90 Meter über den Grund und ist vierzehn Meter tief.

Dieser erste Bauabschnitt sei laut Gattke Ende 2025 fertig. Auch die Ab- und Zuläufe würden erneuert und von Durchmesser vergrößert, um eine größere Mengen Regenwasser und damit es schneller abfließt.

Von Regenrückhaltebecken in Pesch gibt es Kanäle zum Pumpwerk, welche westlich der Escher Seen gelegen sind. Zwei Druckleitungen für Regenwasser führen aus dem Pumpwerk nördlich nach Orr. Eine neue Druckleitung wird für das Schmutzwasser über die Auweilerstraße zur bestehenden Ableitung an der Blockstraße ins Klärwerk Langel errichtet. Das gesamte Projekt soll Ende 2027 fertiggestellt sein. Die Kosten inklusive Planung sind mit 118 Millionen Euro kalkuliert.

Das alte Abwasserpumpwerk wird anschließend abgerissen und die Fläche als Ausgleichsmaßnahme aufgeforstet.

Die alte Druckleitung  durch die Ortslage wird später in einem neuen Projekt saniert, so dass sich ein redundantes System ergibt.

05. Mai 2024
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