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„Euer Ernst“

Soziale Einrichtungen vor dem Kollaps

Von Hubert Brand

Dunkle Wolken zogen am Dienstagnachmittag über Roggendorf/Thenhoven, als Mitarbeitende des Begegnungshauses in Roggendorf/Thenhoven und des Krebelhofs in Worringen sich am Eingang des Bahnhofes an der Bruchstraße versammelten.

In einer Protestaktion wurden Plakate und Transparente gestaltet, die am nächsten Tag beim Demonstrationszug „Köln bleib(t) sozial“ vom Deutzer Bahnhof (Ottoplatz) über die Deutzer Brücke bis zum Aachener Weiher eingesetzt wurden.

Dunkle Wolken hängen symbolisch unter anderem auch über der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA). Bei gestiegenen Preisen und Tariferhöhungen droht bei fehlenden Budgeterhöhungen eine Kürzungen der Angebote.

Sozialpädagogin Christina Kurtsiefer von der Quartiersarbeit in Roggendorf/Thenhoven erinnerte daran, dass Jugendliche, möglicherweise auf der Straße landeten und auf dumme Gedanken kämen, wenn sie keine Angebote gemacht werden. Sie kam mit den Teilnehmenden der Stadtteilkonferenz zum Abschluss der Veranstaltung am Bahnhof.

Bereits am Vormittag hatte es am Pariser Platz eine Aktion der SeniorenNetzwerke und Beratungsanbieter im Kölner Norden gegeben. Rund dreißig Teilnehmer*innen schlossen sich dem Protest an.

Im Aufruf steht: „Die sozialen Einrichtungen in Köln stehen aufgrund enormer Kostensteigerungen (zum Beispiel durch Energiekostensteigerung, Tarifabschlüsse), die nicht von Seiten der Kommune, des Landes und Bundes gedeckt werden, vor existenzgefährdenden Herausforderungen.“

Die Liga der freien Wohlfahrtspflege in Köln meldete nach dem Demonstrationszug am Mittwoch, dass sich mehr als achttausende Mitarbeitende aus allen Bereichen sozialer Arbeit, Senior*innen, Klient*innen und Kita-Eltern beteiligt hätten.

Die Forderungen an die Stadt sind:

  • Ein klares Bekenntnis der Kölner Politik zum Erhalt der sozialen Infrastruktur in der Stadt – auch die der freien Träger
  • Übernahme der Personalkostenerhöhungen von durchschnittlich zehn Prozent.
  • Eine schnelle Entscheidung für eine kostendeckende Finanzierung in der letzten Ratssitzung am 7. Dezember 2023

An den Protestaktionstagen (Dienstag, 28. November 2023 und Mittwoch, 29. November 2023) waren die sozialen Einrichtungen der freien Wohlfahrtpflege geschlossen.

07. Mai 2024
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