Von Hubert Brand
Die erste Sitzung nach seiner Proklamation fand für den Prinzen in seiner eigenen Gesellschaft, der KG Immerfroh“, statt.
Zuerst gab es den Einzug des Elferrates und des Sitzungsleiters Tobias Esser im ausverkauften Vereinshaus Worringen. Damit auch Prinz Markus II. und sein Hofstaat den Auftritt des Kindertanzcorps sehen konnten, wurde er auf die Bühne gerufen und zogen direkt in die Prinzenloge ein.
Das Kindertanzcorps besteht aus den Gruppen „Minis“ und „Maxis“, zu denen jeweils elf Kinder gehören. Jeweils wurden Zugaben vom Publikum verlangt.
Nun stellte Esser den Prinzen und seinen Hofstaat vor. Auch in diesem Jahr verzichten die Hofdamen und die Prinzengattin auf Blumen, stattdessen sammeln sie für Bonbons für die Kinder im Ort. Der Prinz berichtete vom vorhergehenden Abend, der „Party in Grün & Weiß“ und empfahl diese Veranstaltung auch seinem Nachfolger.
Das Programm startete mit der Gruppe „Karo einfach“ (Jana Grobusch, Silke Prädel und Tobias Esser), diese sang das Lied „Dat jeiht vorbei“ von den Paveier.
Grobusch hatte als eine der Trainerinnen auch beim Auftritt des Jugendtanzcorps ihren Anteil. Die Jugend tanzte mit sechs Mädels ihren Tanz. Eine musste allerdings dann zur Zugabe passen. Bei den Kinder- und Jugendtanzcorps führte Bastian Scherf die Fahne. Er wurde begleitet von Noah Doll.
Der nächste Programmpunkt war eine Überraschung und selbst in den Presseunterlagen standen nur sieben Fragezeichen. Heinz Laufenberg kam als Büttenredner. Der Prinzenführer hatte allerlei Anekdoten und Peinlichkeiten aus dem Prinzenleben zu berichten. Jede Aussage endete mit: „Ist das nicht ein herrlich Ding, dat ich doch Prinzenführer bin.“ Doch, ob seine Geschichten der Wahrheit entsprechen, ließ er am Ende offen.
Jetzt folgte ein Solo von Jana Grobusch. Sie sang das Lied „Polarleechter“ von der Gruppe Miljö. Sie wurde begleitet von Mario Paulus (Gitarre) und Hans-Peter Hemmersbach (Klavier).
Klatsch und Tratsch aus dem Dörp brachten die Tratschtanten, bestehend aus Dagmar Schotten, Angela Trentz und Astrid Leon. Sie legten die Finger in die verschiedenen Wunden des Stadtteils und ergänzten ihre Aussagen jeweils durch ein Lied. Dabei fanden Lieder von den Höhnern, Jupp Schmitz, Jürgen Drews, Mickie Krause und den Bläck Fööss Verwendung. Das Publikum schunkelte während der Gesangsbeiträge. Sie wurden von Hans-Peter Hemmersbach und der Kapelle „Confetti“ musikalisch begleitet.
Es folgte eine Premiere nach der Gesangsgruppe „Worringer Jeföhl“. Zum ersten Mal trat der Fuzemann (Peter Doll) un singe Lang (Karl-Heinz Wendling) auf. Wendlings Auftritte mit dem zu früh verstorbenen Klaus Dittgen sind noch in bester Erinnerung. Mit neuem Partner macht er nun weiter, ein Glück für das Publikum. So störte sich Lang daran, dass zwei Männer heiraten dürften, das sei unnatürlich. Darauf erwiderte Fuzemann, das sei sein Herzschrittmacher auch.
Die Tanzcorps sind der Stolz der Gesellschaft und das gilt insbesondere für das Traditionstanzcorps. Das musste auf die Anwesenheit von Trainerin Yvonne Mohr verzichten, die aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend war.
Dafür war das Tanzmariechen Lea Schiefer zurück, die beim Prinzenempfang passen musste, so dass dem Tanz mit ihrem Tanzoffizier Jonas Prädel nichts im Wege stand. Die Fahne trägt Luca Orbach und der Kommandant ist Lars Steinfeld. Letzterer hatte auch das Maskottchen dabei, einen weißen Bären mit Narrenkappe.
Es wurden sechs junge Frauen aus dem Tanzcorps verabschiedet, da sie andere Aufgaben in der Gesellschaft übernehmen. Den Rahmen nutzte Präsident Stefan Scherf auch, um zwei Personen zu ehren. Auch der Festkomitee-Präsident Holger Miebach konnte zwei Personen für ihren Einsatz im Worringer Karneval ehren.
Nach der Pause sang Klaus Büttgen ein Potpourri mit Liedern von Udo Jürgens. Es wurden die Lieder „Aber bitte mit Sahne“, „Ein ehrenwertes Haus“, „Mit 66 Jahren“ und „Siebzehn Jahr, blondes Haar“. Das Publikum verlangte nach einer Zugabe. Dazu packte er die wunderschöne Ohrwurmmelodie „That’s Amore“ aus, die von Harry Warren komponiert wurde. Das mit einem Oskar prämierte Lied wurde im Jahre 1953 von Dean Martin im Film „Der Tollpatsch“ interpretiert. Büttgen sang die Kölsche Version „Dat es Kölle“ vom „Dat kölsche Rattepack“.
Besser als bei der Prunksitzung des Festkomitees kam das Zwiegespräch zwischen Oma (Katharina Boes) und Enkelin (Franziska Schmidt) an. Die Enkelin berichtete, dass sie wegen Zahnschmerzen schlecht habe schlafen können. Das könne ihr nicht passen, antwortete die Oma, denn sie und ihre Zähne schliefen getrennt.
Den Auftritt der „Jröne Jungs“ führte Büttgen mit dem Lied „Tulpen aus Amsterdam“ ein. Die Blumen verteilten die Männer bei ihrem Einmarsch. Die Begeisterung, die die Besucher*innen hielt es zum Teil nicht auf ihren Plätzen, führte zu einer Zugabe. Sie werden trainiert von Alina Hartmann.
Des Weiteren gab es noch die Büttenrede von Anstreicher und Sohn (Helmut und Lars Steinfeld), den Zusatztanz des Tanzcorps, den besonderen Tanz der Zuckerschnittchen, das Gesangsduo Angela Trentz und Mario Paulus sowie die Lappöhrchen (Tanja Schmidt und Sabine Beyer).
Zum Abschluss sangen alle Sänger*innen „Liebe gewinnt“ von der Gruppe „Brings“.
Edeltraud Sander ist seit dem 30. März 1974 Mitglied der KG Immerfroh. Sie tanzte im Traditionstanzcorps der Gesellschaft und trat als Sängerin sowohl bei Sitzungen der Gesellschaft als auch beim Festkomitee Worringer Karneval auf. Seit vielen Jahrzehnten ist sie die gute Fee in der Garderobe und seit 25 Jahren zudem Mitglied des Senats. Als Gattin des Prinzen Dieter III. repräsentierte sie die Gesellschaft im Jahr 1992. Nun erhielt sie die Urkunde zur fünfzigjährigen Zugehörigkeit zur KG Immerfroh.
Edgar Koch trat am 4. Dezember 1964 der KG Immerfroh bei. Er begann im Fanfarencorps. Von 1967 bis 1974 war er Tanzoffizier und Tanzcorpsvertreter im Vorstand der Gesellschaft und tanzte zudem viele Jahre im Männerballett.
Für den Wagenbau, Bühnenbau und viele anderen Veranstaltungen konnte man Edgar Koch ansprechen, wenn man seine Hilfe brauchte.
Auch wenn er seinen Wohnort 1968 nach Pulheim verlegt hat, fällt ihm der Weg nach Worringen nie schwer.
Auch das Wirken der Gesellschaft nach außen liegt ihm am Herzen und so verwaltete und betreute viele Jahre die Internetseite der Gesellschaft, die er aufgebaut und gestaltet hat.
Koch liebt es außerdem, die Veranstaltungen im Bild festzuhalten und er ärgert sich, wenn zum Beispiel sich Personen bei Ehrungen nicht an der Kamera orientieren.
1989 feierte er seine 25-jährige Vereinszugehörigkeit und wurde Mitglied im Senat der Gesellschaft. Er erhielt nun die Urkunde zur sechzigjährigen Zugehörigkeit zur KG Immerfroh. Bereits 2013 wurde Koch für seine Verdienste um den Worringer Karneval mit dem Goldenen Verdienstorden des Festkomitees Worringer Karneval ausgezeichnet, unter anderem hatte er die Internetseite des Festkomitees betreut.
Andre Mohr ist seit 2014 Mitglied der KG Immerfroh. 2016 gehörte er dem Hofstaat von Prinz Reinhard I. an und ab 2018 war er zwei Jahre Beisitzer im Vorstand der KG. Seit 2020 ist Mohr der 2. Wagenbauer der Gesellschaft. Er ist Gründungsmitglied und Tänzer der Jrönen Jungs.
Wenn in der Gesellschaft oder im Worringer Karneval Hilfe gebraucht wird, ist er immer sofort zur Stelle und in vielen Bereichen für die Gesellschaft tätig.
Auch finanziell unterstützt er die Gesellschaft und stellt zudem seinen Garten für vereinsinterne Veranstaltungen zur Verfügung.
Mohr hatte auch schon vor der KG Immerfroh eine karnevalistische Laufbahn. So trat er für die 1970 gegründete Karnevalszuggesellschaft „De Hötte Junge“ als Büttenredner auf. Für seine Verdienste um den Worringer Karneval erhielt er vom Festkomitee-Präsident Holger Miebach den silbernen Verdienstorden des Festkomitees Worringer Karneval.
Auch Dagmar Schotten blickt auf eine langjährige Mitgliedschaft bei der Karnevalszuggesellschaft „De Hötte Junge“ zurück. Sie trat 2008 in die KG Immerfroh ein. Ab 2016 war sie für zwei Jahre die 2. Literatin und anschließend bis heute 1. Schatzmeisterin. Weiterhin organisiert sie seit 2018 den Familiennachmittag der Gesellschaft. Seit 2011 tritt sie auf Sitzungen mit Gesangsvorträgen auf und vertritt die Gesellschaft auch beim Festkomitee Worringer Karneval. Dort war sie auch lange Jahre Schatzmeisterin. Schotten übernimmt sehr viele Aufgaben in der Gesellschaft, die über ihr Amt als Schatzmeisterin hinausgehen.
Für ihre Verdienste um den Worringer Karneval erhielt sie nun vom Festkomitee-Präsident Holger Miebach den goldenen Verdienstorden des Festkomitees Worringer Karneval.
Publikum