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Beton und Stahl werden recycelt

Autobahn GmbH informierte über die Abbrucharbeiten

Von Hubert Brand

Die Autobahn GmbH nutzte die Jahreshauptversammlung des Bürgervereins Merkenich, um ihre 2. Bürgerinformationsveranstaltung zum Abbruch abzuhalten. Dabei ging es hauptsächlich um die Belastungen während der Arbeiten und um die diesbezüglichen Entschädigungen.

Die alte Rheinbrücke Leverkusen besteht aus zwei Brückenteilbauwerken, der Strom- und der Vorlandbrücke.

Der Abbruch der Vorlandbrücke erfolgt konventionell durch Abbruchbagger mit hydraulischen Meißeln und Betonscheren. Zu Beginn der Abbrucharbeiten werden die Schutzeinrichtungen, die Lärmschutzwände, der Fahrbahnbelag und alle übrigen nicht tragenden Elemente entfernt.

Gegen den Staub wird die Baustelle berieselt und gegen den Lärm werden Schiffscontainer aufgestellt. Der Lärmpegel wird kontinuierlich gemessen und jeden Montag werden die Messwerte den Bürger*innen zur Verfügung gestellt, die entsprechende Anmeldedaten für den passwort-geschützten Bereich erhalten.

Bei wem trotz dieser Maßnahmen eine Belastung von siebzig Dezibel überschritten wird, hat ein Anrecht auf Entschädigung: Das kann eine Geldzahlung sein oder ein Anteil von 150 Euro pro Haushalt für Hotelübernachtungen. Nach der ersten Phase der Abbrucharbeiten im Zeitraum März bis Mai 2024 folgt die erste Entschädigung der Anwohner*innen. Der Abtransport des Abbruchmaterials erfolgt ausschließlich per Schiff. Insgesamt fallen beim Abbruch der Vorlandbrücke ca. 9.320 Kubikmeter Beton an.

Des Weiteren folgte ein Ausblick auf die Abbrucharbeiten im Zeitraum Juni bis August 2024. Aus Umweltschutzgründen wurde die Reinigung der Stahlträger anders als in der Planfeststellung festgelegt auf die ungewohnte Leverkusener Seite verlegt, was aber nun so mit der Bezirksregierung abgesprochen wurde.

In der Betonsubstanz wurden keine Schadstoffe festgestellt. Damit ist der Betonbruch vollständig für eine Wiederverwendung geeignet. Um das Recycling zu ermöglichen, ist geplant, den Betonbruch im linksrheinischen Baufeld in einer Brecheranlage zu zerkleinern. Durch die Zerkleinerung vor Ort wird die Schüttdichte maßgeblich erhöht. Dadurch kann die Anzahl der Transporte deutlich reduziert werden.

Die anwesenden Anwohner*innen kritisieren die Feststellung die Belastungsgrenze von 70 – so seien es bei der Talbrücke Rahmede nur 60 Dezibel. Die Vertreter der Autobahn-Gesellschaft werden in der Niederlassung Westfalen nachfragen, warum dort der Wert auf 60 Dezibel festgelegt wurde. Sie vermuten, dass es mit der dort längeren Arbeitszeit zusammenhängt. In Merkenich wird von sieben bis zwanzig Uhr gearbeitet, damit drei Stunden kürzer als in der Planfeststellung angegeben (6:00 bis 22:00 Uhr).

Einige Anwohner*innen wiesen auf bereits bestehende Belastungen hin, die aber in Einzelgespräche geklärt werden.

Im Sinne des Projektleiters Thomas Müller sollen die Abläufe transparent sein und sollten im Nachhinein höhere Belastungen für die Menschen festgestellt werden, würden auch die Entschädigungen angepasst.

Für die Gebäude gibt es ein Beweissicherungsverfahren. Die Besuche zum Ist-Zustand für die entsprechenden Gutachten seien bereits erfolgt oder folgten in den nächsten Tagen.

19. Mai 2024
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