Ungebetene Gäste auf Friedhof

Von Hubert Brand

Seit Monaten wird der Friedhof Fühlingen in Intervallen von Dieben heimgesucht. Friedhofgärtner René Weihrauch weiß von rund fünfzig Fällen.

Auf einem Grab wurde der Sockel einer Marien-Skulptur vom übrigen Grabstein getrennt. Die Figur lässt sich bewegen, weshalb Weihrauch vermutet, dass die Skulptur beim nächsten Besuch mitgenommen wird.

Dabei gebe es laut Weihrauch in Fühlingen eine Besonderheit, denn zum Teil würden nur die Türen der Grableuchten mitgenommen. Sogar das ausgebaute Glas ließen die Täter zurück. Das sei ein neues Phänomen. Er liegen auch losgelöste Grableuchten herum.

Auf dem Friedhof Chorweiler habe es den Fall gegeben, dass nur ein bestimmter Typ Grableuchten gestohlen worden sei, so Weihrauch.

Der Friedhofgärtner kritisierte auch die Stadt Köln, dass die Friedhöfe nicht mehr abgeschlossen würden. So werde es den Personen einfach gemacht, die Gegenstände abzutransportieren. Die beiden Flügel des Eingangstors waren dauerhaft weit geöffnet.

Er berichtet, dass in Longerich sogar Fahrzeuge auf den Friedhof gefahren seien, um das Diebesgut abzutransportieren.

Angesichts der Diebstähle hatte Simone Rasquing vom Bürgerverein „Wir Fühlinger“ bei der Friedhofsverwaltung angerufen und darum gebeten, dass der Friedhof wieder abgeschlossen wird.

Mittlerweile wirkt der Friedhof viel gepflegter und auch einige Beerdigungen hat es zwischenzeitlich gegeben.

Ebenso ist tagsüber nur noch ein Flügel des Tores geöffnet.

Auch die Polizei Köln sei vor Ort gewesen und habe verschiedene Schäden dokumentiert, berichtete Weihrauch.

Die Pressestelle der Polizei bestätigte, es sei 2024 allerdings nur eine Anzeige am 23. Februar 2024 über den Diebstahl einer Grableuchte auf dem Friedhof Fühlingen eingegangen. Damit werde das Thema nachrangiert gearbeitet, teilte die Polizei mit. Es sollten mehr Geschädigte die Scheu verlieren und Anzeige erstatten.

So lautet auch der Appell des Friedhofgärtners: „Nur wenn alle mitmachen, kann etwas bewirkt werden!“