Von Hubert Brand
Ende Mai 2021 hatte die Bezirksvertretung Chorweiler einstimmig bei einigen Enthaltungen eine Prüfung des Einsatzes eines Medibusses im Stadtbezirk beantragt. Der Beschluss geht auf einen Antrag der SPD-Fraktion zurück.
Die Antwort aus dem Gesundheitsamt lautet: „Eine Prüfung der Einrichtung eines Medibusses mit KVB und KVNO hat ergeben, dass die Einrichtung eines Medibusses nach dem Vorbild Hessens unter anderem aus den nachfolgenden Gründen nicht möglich ist.
Die ambulante Versorgungsdichte in Köln ist überdurchschnittlich hoch. Zudem bestehen überdurchschnittlich gute Verkehrsanbindungen und ein dichtes ÖPNV-Netz mit vielen Stadtbahn- und Buslinien.
Zuletzt kann ein Medibus nicht wirtschaftlich betrieben werden. Bereits durch den Umbau eines Linienbusses entstehen hohe Kosten.
Das für den ländlichen Raum konzipierte Projekt kann nicht auf Köln übertragen werden.“
Anfang Mai 2022 stellte die Stadt mit Partnern einen solchen Medibus am Welcome Center am Breslauer Platz vor, der zur Behandlung der ukrainischen Flüchtlinge nach ihrer Ankunft dient.
Der Medibus umfasst eine voll ausgestattete mobile Arztpraxis mit Warte-, Besprechungs- und Behandlungsbereich. Das Fahrzeug soll die medizinische Grundversorgung in ländlichen Gebieten stärken. Die technische Ausstattung ermöglicht es auch, die Diagnostik und Therapie per Telemedizin oder auch per Videodolmetscher in fünfzig Sprachen mit den Patient*innen durchzuführen. Über leistungsstarke Internetnetze wird durch Bündelung von Signalen kontinuierlich eine stabile Verbindung zur Verfügung gestellt.