Nachrichten und Termine für und aus dem Stadtbezirk Köln-Chorweiler

Schlechte Nachrichten vom Mobilitätsdezernenten

Busnetzüberarbeitung verschoben, weil nicht finanzierbar

Von Hubert Brand

Vor dem Sitzungsbeginn der Bezirksvertretung Chorweiler (BV) bat der Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner die Anwesenden darum, aufzustehen und für eine Minute für den Verstorbenen Klaus Roth innezuhalten. Es sei nicht einfach, wenn sich Sachen veränderten, sagte Zöllner und kam damit zum Tagesgeschäft der BV.

Nachdem die Tagesordnung beschlossen war, wurde Klaus Hebert-Okon als Roths Nachfolger vereidigt.

Mit dem Beigeordneten Mobilität Ascan Egerer und dem IHK-Hauptgeschäftsführer Uwe Vetterlein hatte die BV zwei hochkarätige Gäste, was zu einer langen Diskussion um die Probleme im Kölner Norden führte.

Dabei wurde recht schnell klar, dass aus dem in der Mitteilung vom 02.02.2023 (Vorlagennummer 3909/2022) avisierten überarbeiteten Busnetz zum Fahrplanwechsel 2024 in den nächsten Jahren nichts wird. Der Grund ist das Problem der Finanzierung des laufenden Geschäfts. Alle angestrebten Investitionen seien in der Finanzierung gesichert, teilte Egerer mit. Es dürfe auch keine Planungspause entstehen, da das ÖPNV-Netz heute ohnehin schon rückständig sei.

Er stellte die großen Projekte seines Dezernats vor, doch auf Verbesserungen im Stadtbezirk Chorweiler warteten die Bezirksvertreter vergeblich. Egerer vermied es, das Thema Stadtbahn anzusprechen und setzt in der Bedienung des neuen Stadtteils auf die S-Bahn und das Expressbus-Netz.

Auch bezüglich des Ausbau des Blumenbergswegs und des Neubau des Autobahnanschlusses brachte er schlechte Nachrichten mit, denn Verkehrsminister Oliver Krischer hat nicht nur den Ausbau der A57 auf Eis gelegt, sondern auch den Umbau des Autobahnkreuzes Köln-Nord und des Blumenbergswegs in der Priorität herababgestuft.

Diese Nachricht bedauerte auch Vetterlein, der weiteren LKW-Verkehr ankündigte. In diesen Zusammenhang kritisierte er auch die Umgestaltung der Bundesstraße 9. Die A1, die A57, die B9 und die Industriestraße seien wichtige Verkehrsachsen der Wirtschaftsunternehmen. Auch kritisierte er die Fixierung der Stadt auf den Radverkehr. Der ÖPNV sei der Kern der Verkehrswende und nicht der Radverkehr, so der IHK-Hauptgeschäftsführer. Der ÖPNV sei dann gut ausgebaut, wenn der Fahrgast nicht gucken müsse, wann ein Bus fahre.

Bei der Aufteilung der Straße gebe es keine Gerechtigkeit, argumentierte Vetterlein, sondern der Verkehrsweg müsse funktionieren.

26. Juli 2024
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