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Problemfall Wahlbeteiligung

Starkes Ergebnis für Friederike Scholz

Von Hubert Brand

Das Wahlergebnis mit einem Zugewinn von über zwei Prozent gibt der CDU im Stadtbezirk Chorweiler Rückendeckung für die weitere Arbeit. Im Wahlkreis konnte der Stimmenanteil gehalten werden. Die Partei darf sich aber nicht ausruhen, denn es gibt ein Problem mit den jüngeren Jahrgängen.

Die SPD hingegen muss nachsitzen bei einem Stimmenverlust von über 2,5 % im Stadtbezirk. Das gilt allerdings nicht für ihre Spitzenkandidatin Lena Teschlade, trotz einem Verlust von 1,78 % gegenüber dem Ergebnis von Andreas Kossiski von 2017. Sie lag den ganzen Abend im Wahlkreis stabil über der 30%-Marke und hat damit einen Start-Ziel-Sieg errungen. Sogar im Stadtbezirk konnten sie den CDU-Kandidaten hinter sich halten.

Thomas Welter hat für die CDU nicht gewirkt. Obwohl die Partei im Stadtbezirk einen Vorsprung von fast sechs Prozentpunkten verzeichnen kann, liegt der Kandidat mit einem Stimmenverlust von über fünf Prozent knapp hinter der SPD-Konkurrentin.

Ein beachtliches Ergebnis erreichte die Spitzenkandidatin der Grünen, Friederike Scholz, mit 22,33 %. Sie gewinnt 15,63 % hinzu. Auch die Partei konnte kräftig zulegen. Der Spitzenkandidat der Linken, Daniel Schwerd, wurde für die Querelen in der Partei, unter anderem rund um die sexuelle Belästigungen und deren Aufarbeitung (#LinkeMeToo), abgestraft.

Nachsitzen müssen Politik und Stadtverwaltung mit Blick auf die magere Wahlbeteiligung, insbesondere im Stadtteil Chorweiler (21,91 %). Den Bürger*innen im Stadtbezirk muss dringend etwas Handfestes wie Ausbau des ÖPNV-Angebots geboten werden. Weg von den Pseudo-Beteiligungen, wie sie bei der Umgestaltung der Plätze in Chorweiler oder im bisherigen Verfahren zum Bauprojekt Arbeitstitel „Kreuzfeld“ stattfanden, hin zu einer Bürgerbeteiligung, die die Bürger*innen vor Ort wirklich mitnimmt. Dazu gehört es, bei den Veranstaltungen zu erfassen, wo die Menschen herkommen und welche Beweggründe für den Besuch es gibt.

Außerdem muss auch die Bezirkspolitik von der Stadtgesellschaft wahrgenommen werden.

Stimmen der Direktkandidat*innen

06. Oktober 2024
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